Die kommenden Änderungen bei den gesetzlich vorgeschriebenen Produktinformationsblättern (Key Investor Documents, KID) im Rahmen der europäischen Priip-Verordnung werden nicht zu mehr Transparenz bei den Transaktionskosten von Fonds führen. Zu diesem Urteil kommt Hartmut Petersmann, Geschäftsführer des Petersmann Instituts, in einem Gespräch mit dem Branchendienst Citywire Deutschland. "Die Anbieter haben ja heute schon die Pflicht, diese zu veröffentlichen. Das Ergebnis zur Förderung der Transparenz ist aber gleich null", sagte Petermann Citywire.

Die Anfang kommenden Jahres in Kraft tretende EU-Verordnung schreibt unter anderem vor, dass die Transaktionskosten offen gelegt werden müssen. Ziel ist eine erhöhte Transparenz. Die Vorschläge der Wertpapieraufsichtsbehörde ESMA zur standardisierten Berechnung der Handelskosten hat der deutsche Fondsverband BVI aber als "absurd" bezeichnet.

Keine kostengünstigeren Transaktionen
Im Gespräch mit Citywire Deutschland sagte Petersmann weiter, dass sich vergleichsweise teure Fondsanbieter vor Inkrafttreten der Mifid-II-Richtlinie Anfang 2018wohl keine Mühe geben werden, ihre Kosten vor dem Hintergrund der anstehenden Transparenz zu senken. "Diese Aussage gilt allerdings nicht nur für vermögensverwaltende Fonds, sondern insbesondere auch für Aktienfonds und hier insbesondere für die im Schatten erhobenen Transaktionskosten." Der Grund: Laut Petersmann sei die aktuelle Dokumentation für Investoren nicht ausreichend, um die Gesamtkosten zu erkennen. (jb)