Im Moment übertönen Brexit und die Fußball-Europameisterschaft einige innenpolitische Debatten. Darunter auch diejenige über Sinn, Nutzen und Zukunft der Riester-Rente. Ein beliebtes Argument der Gegner, darunter der Wirtschaftsweise Peter Bofinger, ist, dass die staatlich geförderte Altersvorsorge gerade Geringverdiener nicht erreicht.

Diesem Argument hat die Zentrale Zulagenstelle für Altersvermögen (ZfA) einige interessante Zahlen gegenübergestellt. Und siehe da: Insbesondere Geringverdiener beantragen überdurchschnittlich oft die staatliche Förderung.

Die ZfA schreibt in einer Pressemitteilung, dass für das Beitragsjahr 2012 – neuere Zahlen liegen wegen des langen Beantragungszeitraumes nicht vor – rund 10,8 Millionen Personen durch Zulagen beziehungsweise einen möglichen steuerlichen Sonderausgabenabzug gefördert wurden. Dabei sei die Riester-Förderung zu einem großen Teil von Menschen mit unterdurchschnittlichen Einkommen in Anspruch genommen: Über 63 Prozent der Zulagenempfänger hätten ein Einkommen von unter 30.000 Euro, fast 25 Prozent von ihnen sogar nur ein Einkommen von weniger als 10.000 Euro im Jahr. Zum Vergleich: Das entsprechende Durchschnittsentgelt habe in der gesetzlichen Rentenversicherung bei 32.100 Euro pro Jahr gelegen.

Die Mehrheit der Zulagenempfänger habe die Zulage in vollem Umfang oder zu 90 Prozent ausgeschöpft, teilte die ZfA. Für das Beitragsjahr 2012 habe der Anteil bei über 62 Prozent gelegen. Bei den Zulagenempfängern, für die neben der Grundzulage auch eine Kinderzulage für mindestens ein Kind beantragt wurde, liege dieser Anteil bei etwa drei Viertel. (jb)