Diesem Anlagebetrüger war wohl nichts heilig. Die Tessiner Behörden haben am Mittwoch in Lugano auf Gesuch der Mailänder Staatsanwaltschaft bei einem italienischen Finanzberater eine Hausdurchsuchung durchgeführt, bestätigte der Sprecher der Staatsanwaltschaft einen Bericht der Nachrichtenagentur ANSA. Der Broker, der weder Wohnsitz noch Aufenthaltserlaubnis in der Schweiz hat, steht im Verdacht, den Franziskanerorden um bis zu 20 Millionen Euro erleichtert zu haben. Auch andere Wohnungen des Beschuldigten in Italien wurden durchsucht.

Dem Finanzberater wurden 20 Millionen Euro von einem Vertreter des "Ordens der Minderen Brüder" anvertraut, um das Geld in der Schweiz zu investieren. Dafür waren dem Orden traumhafte – um nicht zu sagen: absolut unrealistisch hohe – Zinssätze von zwölf Prozent zugesagt worden. Doch nach anfänglichen Ausschüttungen war von den Gewinnen nichts mehr zu sehen, und auch die anvertrauten Gelder wurden trotz Aufforderung nie zurückgezahlt, so die Vorwürfe des Ordens. (mb)