Das Bundesfinanzministerium (BMF) plant eine "Produktinformationsstelle für Altersvorsorge (PIA)", die für mehr Transparenz bei Riester-und Rürup-Verträgen sorgen soll. Hintergrund ist das im Juni 2013 beschlossene Produktinformationsblatt (PIB) für alle Produktgruppen zertifizierter Altersvorsorge- und Basisrentenverträge. Das PIB soll Verbrauchern in gebündelter, leicht verständlicher und standardisierter Form einen Produktvergleich ermöglichen und muss daher alle für die Verbraucher relevanten Informationen enthalten. Für dessen Ausgestaltung hatte das BMF bereits im Sommer einen ersten Verordnungsentwurf vorgelegt.

Demnach sieht das neue PIB auch die Einteilung der Produkte in unterschiedliche Chancen-Risiko-Klassen vor, was wiederum Einfluss auf die Aussagen im Informationsblatt hat. Primäre Aufgabe der PIA ist daher, ein Simulationsverfahren zu entwickeln, anhand dessen die Einordnung eines Produktes in einer der Klassen vorgenommen werden kann. Darüber hinaus soll die neue Anlaufstelle für Altersvorsorgeprodukte die entsprechenden Kriterien für die Einordnung der Produkte festlegen.

Öffentliche Ausschreibung
Die Aufgaben der PIA werden laut BMF einer privatrechtlichen Organisation übertragen, über die in einer öffentlichen Ausschreibung entschieden wird. Der Zusammenarbeit ist zunächst auf fünf Jahre befristet, könne aber nach um weitere fünf Jahre verlängert werden, so das BMF.

Der Bund der Versicherten (BdV) hat die öffentliche Ausschreibung begrüßt. "Wir hoffen im Sinne des Wettbewerbs darauf, dass sich möglichst viele Anbieter an der Ausschreibung beteiligen", kommentiert BdV-Vorstandssprecher Axel Kleinlein. "Es wäre unglücklich, wenn ausgerechnet jene Akteure den Zuschlag erhielten, die bereits im Vorfeld die Diskussion um die PIA dominierten." (jb)