Die deutsche Fondsindustrie als Ganzes kann sich grundsätzlich nicht beklagen: Seit Jahresbeginn sammelten die Gesellschaften hierzulande 87 Milliarden Euro an neuen Geldern ein. Davon entfielen auf Publikumsfonds 32,6 Milliarden Euro. Der April trug im Retailbereich 5,2 Milliarden Euro bei – insgesamt beliefen sich die Zuflüsse per Saldo auf 15 Milliarden Euro, wie aus der Absatzstatisktik des Fondsverbandes BVI hervorgeht.

Davon profitierten die einzelnen Gesellschaften natürlich in unterschiedlichem Maße. So musste M&G in den ersten vier Monaten – vermutlich aufgrund der Entnahmen aus dem Flaggschiff Optimal Income – Mittelabflüsse in Höhe von 418 Millionen Euro hinnehmen. Aus Fonds der Bayerinvest-Gruppe flossen per Saldo 976 Millionen Euro ab, und Franklin Templeton hatte unter dem Strich Rückgaben in Höhe von 231 Millionen Euro in den Büchern stehen.

Dennoch, ein Blick in die BVI-Statistik verrät, dass der größere Teil der Gesellschsaften netto Zuflüsse verzeichnen konnte. Flossbach von Storch beispielsweise sammelte über 1,1 Milliarden Euro seit dem 1. Januar ein, die Hamburgische Hansainvest 475 Millionen Euro oder Universal-Investment 671 Millionen Euro.


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Fondskategorien: Immer wieder Mischfonds…
Auf bisheriger Jahressicht sind Mischfonds mit Zuflüsse von per Saldo 17,5 Milliarden Euro die klaren Favoriten, gefolgt von Rentenfonds mit 8,1 Milliarden Euro. Auch Aktienfonds verzeichneten seit dem 1. Januar ein klares Plus: 4,6 Milliarden Euro. Laut BVI stellen dies die höchsten Zuflüsse in den ersten vier Monaten eines Jahres seit 2001 dar. Damals flossen ihnen 9,2 Milliarden Euro zu.

Aktienfonds bleiben damit die volumenstärkste Gruppe: 37 Prozent oder 326 Milliarden Euro verwalten die BVI-Mitglieder in den Fonds dieser Kategorie. An zweiter Stelle stehen mit je 23 Prozent oder rund 205 Milliarden Euro Misch- und Rentenfonds. Erstere haben mit 84 Milliarden Euro an Zuflüssen seit 2009 den höchsten prozentualen Zuwachs erzielt.

Anleger trennen sich von iShares-ETF auf den DAX
Im April waren Mischfonds erneut die Gewinner mit Mittelzuflüssen von netto vier Milliarden Euro. In Rentenfonds zahlten Anleger unter dem Strich 2,7 Milliarden Euro ein. Dagegen entnahmen sie aus Aktienfonds offiziell 2,2 Milliarden Euro. Allerdings ist diese Zahl nicht aussagekräftig: Blackrocks ETF-Sparte iShares musste Abflüsse in Höhe von knapp 3,4 Milliarden Euro hinnehmen. Vor allem einen ETF auf den DAX gaben Anleger zurück. Auf Jahresfrist stehen bei iShares Mittelabflüsse in Höhe von 711 Millionen Euro in der Statistik des BVI.

In Summe verwalteten die Asset Manager Ende April ein Vermögen von 2,6 Billionen Euro, davon  883 Milliarden Euro in Publikumsfonds. (jb)