Die Regulierer stufen große, globale Vermögensverwalter offenbar nicht mehr als mögliche Bedrohung für die Stabilität des Finanzsystems ein, schreibt die Zeitung "Financial Times" unter Berufung auf Insider. Damit entgehen die Fondsanbieter einer schärferen Regulierung. Diese hätte ihren Spielraum eingeengt und ihre Gewinne reduziert.

In den vergangenen Monaten hatten die Aufsichtsbehörden in den USA und Großbritannien sowie der globale Finanzstabilitätsrat (FSB) über striktere Vorschriften für Fondsgesellschaften diskutiert. Die Befürchtung war, dass große, weltweite Akteure wie Blackrock, Fidelity oder Pimco im Krisenfall das Finanzsystem mit in den Abgrund reißen könnten. Die Gesellschaften hatten sich gegen eine solche Einstufung gewehrt.

Allgemeine Risiken ausloten
Seit der Finanzkrise nach der Pleite der Investmentbank Lehman im Jahr 2008 klopfen Aufseher die Märkte und die Teilnehmer auf potenzielle Risiken ab. Im Zuge dessen waren 30 Finanzinstitute und neun Versicherer als "systemrelevant" eingestuft und schärferen Regeln unterworfen worden. Zuletzt waren Vermögensverwalter in den Fokus gerückt.

Doch offenbar wollen sich die Regulierer nun darauf beschränkten, allgemeine Risiken für den Markt auszuloten und einzudämmen, die von den Geschäften der Asset-Management-Industrie ausgehen könnten. Einzelne Gesellschaften sollen dem Bericht der "Financial Times" zufolge nicht mehr eingehender überprüft werden. (ert)