Eine globale Studie des britischen Vermögensverwalters Schroders hat ergeben: Die Sparleistung im Rahmen beitragsdefinierter Pensionspläne übersteigt in keinem Land das Fünffache des durchschnittlichen letzten Jahresgehalts. Das heißt: Pensionäre, die in bargeldnahe Instrumente investiert haben, müssen damit rechnen, dass ihre Ersparnisse nach gerade einmal acht Jahren aufgezehrt sind. Das ist weniger als die Hälfte der mittleren Lebenserwartung nach Ruhestandsbeginn in den Industrieländern. "Der globale Trend von leistungsdefinierten zu beitragsdefinierten Pensionsplänen setzt sich fort. Deshalb werden jetzige und zukünftige Generationen von Sparern mit dem Langlebigkeitsrisiko und den Kapitalanlagerisiken konfrontiert, die bisher von den Pensionskassenträgern übernommen wurden", sagt Charles Neus, Leiter Versicherungen bei Schroders.

Dank dieser Schwerpunktverlagerung habe der Einzelne im Ruhestand mehr Flexibilität und Auswahlmöglichkeiten. Gleichzeitig seien aber auch mehr Risiken zu berücksichtigen. "Für Ruheständler besteht möglicherweise die Gefahr, dass sie länger leben als ihre Ersparnisse reichen, und dass sie ihre Konsumbedürfnisse unterschätzen. Weitere Risiken sind eine unerwartet hohe Inflation und unerwartet niedrige Anlagerenditen", so Neus. Weil staatliche Stellen und Arbeitgeber keine Rahmenkonzepte für die Kapitalanlage mehr anböten, erwarteten Sparer von den Kapitalanlage- und Versicherungsgesellschaften Lösungen, die ihren Bedürfnissen gerecht werden. Dabei gelte es, Anlagerisiken zu reduzieren und den Kunden im Ruhestand größtmöglichen finanziellen Wohlstand zu ermöglichen.

Flexibilität ist Trumpf
Zu den Voraussetzungen für eine erfolgreiche Altersvorsorgelösung gehörten stabile reale Anlagerenditen und eine verlässliche Absicherung für ein langes Leben, betont Lesley-Ann Morgan, die bei Schroders den Bereich Global Strategic Solutions leitet. "Eine solche Lösung muss flexibel und einfach umzusetzen sein. Im Idealfall sollte eine Altersvorsorgelösung von politischen Entscheidungen unabhängig sein oder zumindest langfristig über Parteigrenzen hinweg Unterstützung genießen." In den ersten Jahren nach Eintritt in den Ruhestand sei bei Kapitalanlagen ein weiterer Wertzuwachs erforderlich, damit die Kaufkraft der Ersparnisse aufrechterhalten wird und die Menschen auch im hohen Alter über sichere Einkünfte verfügen. "Der Einzelne braucht zu Beginn des Ruhestands klare Optionen und Wegweisung im Hinblick auf unterschiedliche Kombinationsmöglichkeiten und deren Auswirkungen", so Morgan. "Um solche Lösungen erfolgreich bereitstellen zu können, bedarf es wohl einer verbesserten Technologie." (fp)

Die vollständigen Ergebnisse der Studie einschließlich einer Analyse der Altersvorsorgesysteme in Großbritannien, Australien, Chile, den Niederlanden, Singapur, Südafrika, Schweden und den USA finden Sie hier auf der englischsprachigen Webseite von Schroders.