Investments in Indexstrategien erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Der neueste Dreh sind Smart- oder Strategic-Beta-Strategien, die zu Gruppe der passiven Produkte wie börsengehandelte Indexfonds (ETFs) zählen. Die neuen Strategien sollen Defizite der klassischen, nach Marktkapitalisierung gewichteten Barometer beseitigen. Doch nun warnt ausgerechnet der Gründer und Chef von Research Affiliates, Rob Arnott, der Wirtschaftszeitung "Financial Times" zufolge davor, dass einige der vielgepriesenen Smart-Beta-Strategien "schrecklich schief laufen könnten."

Reasearch Affiliates, kurz Rafi, zählt zu den Pionieren des Barometer-Baus nach fundamentalen Kriterien. Arnott fürchtet, dass einige Investoren in den kommenden Jahren "erhebliche Enttäuschungen" erleben werden. Denn viele der vermeintlich smarten Beta-Strategien würden sich am Ende als gar nicht so clever herausstellen.

Arnott und sein Team begründen ihre These in einer Studie damit, dass Investoren auf der Jagd nach höheren Renditen bevorzugt Strategien wählen, die in der Vergangenheit gut gelaufen sind. "Doch die vergangene Wertentwicklung – zumal, wenn sie nur auf dem Papier rückwirkend berechnet ist – war noch nie ein guter Indikator für die künftige Entwicklung", meint Arnott.

Niemand kann sich dem Markt dauerhaft entziehen
So seien einige der neuen Index-Strategien im Vergleich zu ihrem historischen Schnitt mittlerweile recht teuer bewertet. Die Aussicht darauf, dass diese Produkte auch in Zukunft die Entwicklung des allgemeinen Marktes übertreffen würden, sei daher eher gering.

Zudem würden einige Strategien nur deshalb gut abschneiden, weil die Märkte insgesamt sich gut entwickelt hätten. Eine "strukturelle Mehrrendite" könnten aber nur wenige der neuen Barometer für sich reklamieren. Der Schluss von Arnott und seinem Team: Investoren sollten Strategien heraussuchen, die zuletzt schlechter gelaufen sind und mit niedrigen Bewertungen locken. Diese würden den Keim für künftige Mehrrenditen bergen. (ert)