Die Fonds-Bestseller im freien Vertrieb sind ganz unterschiedlich durch den Januar gekommen: Während einige der Milliarden-Manager das Geld ihrer Kunden weitestgehend erhalten oder sogar leicht mehren konnten, müssen andere vergleichsweise hohe Verluste beichten. FONDS professionell ONLINE hat sich zehn beliebte Portfolios näher angeschaut. Die Details finden Sie in der Bilderstrecke oben – einfach durchklicken!

Ein glückliches Händchen hatte in jedem Fall Asbjörn Trolle Hansen, der Manager des Nordea-1 Stable Return. 2015 war er nach zahlreichen guten Jahren nicht ganz oben dabei gewesen, dafür spielte er seine Stärken zu Jahresbeginn wieder aus: Hansens Fonds gehörte im Januar zu den besten zwei Prozent seiner Morningstar-Vergleichsgruppe, unter dem Strich stand ein Plus von fast einem Prozent.

Carmignac zeigt seine Qualitäten
Zu alter Stärke fand auch Edouard Carmignac zurück: Nur fünf Prozent seiner Wettbewerber kamen besser durch den Januar als sein Flaggschifffonds Carmignac Patrimoine, der zwar aktuell nicht mehr zu den Topsellern gehört, in vielen Kundenportfolios aber eine wichtige Rolle spielt. Ebenfalls in Grenzen hielt sich der Verlust beim Mischfonds-Klassiker Kapital Plus, den Stefan Kloss seit vielen Jahren erfolgreich für Allianz Global Investors managt.

Erstaunlich gut hielt sich der DWS Top Dividende: Thomas Schüssler schloss den Januar zwar mit drei Prozent Verlust ab, für einen Aktienfonds ist das aber eine sehr solide Leistung. In seiner Vergleichsgruppe zählt der Fonds damit zum besten Zehntel.

Kaum höher fiel das Minus des Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen aus, der von Frank Fischer gesteuert wird. Schon im vergangenen Jahr hatte Fischer die meisten Wettbewerber klar hinter sich gelassen – ein Grund dafür, warum sich der Fonds in den Bestseller-Listen wieder nach oben kämpft.

Rückschlag für Kaldemorgen und Pesarini
Einen deutlicheren Rückschlag musste Klaus Kaldemorgen hinnehmen. Sein DWS Concept Kaldemorgen verlor im Januar rund 4,5 Prozent an Wert, was dem bislang sehr stetigen Fonds-Chart einen hässlichen Zacken nach unten beschert. Noch größer war der Dämpfer für Luca Pesarini, der seinen Ethna-Aktiv früher sehr solide durch fast jede Börsenturbulenz steuern konnte. Das Minus von 4,7 Prozent im Januar wird viele seiner konservativen Anleger enttäuscht haben. Nur drei Prozent der Fonds seiner Morningstar-Kategorie hatten im ersten Monat des Jahres noch höhere Verluste zu erleiden – eine für den erfolgsverwöhnten Manager wohl völlig neue Erfahrung.

Für Kunden des Flossbach von Storch Multiple Opportunities ging es zwar sogar mehr als fünf Prozent nach unten, doch Portfoliomanager Bert Flossbach hat in den vergangenen Monaten immer wieder gepredigt, dass seine Anleger eine gewisse Volatilität aushalten müssen. Bislang bleiben sie dem Fonds tatsächlich treu – ein Zeichen dafür, dass Flossbachs Botschaft angekommen ist.

Etwas besser als zuletzt lief es im Januar für Richard Woolnough, den Manager des langjährigen Verkaufsschlagers M&G Optimal Income. Das Minus von knapp 1,5 Prozent hält sich im Rahmen, anders als im vergangenen Jahr konnte Woolnough damit die meisten Wettbewerber hinter sich lassen – was allerdings auch daran liegt, dass Morningstar den Optimal Income mit defensiven Mischfonds und nicht mit Rentenfonds vergleicht. Einen durchwachsenen Start ins Jahr erwischte Michael Hasenstab, dessen Templeton Bond Fund den meisten Wettbewerbern hinterherhinkte – jedenfalls die in Euro abgesicherten Tranchen seines Portfolios. (bm)