"Der Absturz der Aktienmärkte war in dieser Intensität einmalig", kommentierte Fondsmanager-Legende Jens Ehrhardt in einem Video-Interview mit FONDS professionell-Herausgeber Hans Heuser die Börsenentwicklung im Januar. Etwas Vergleichbares habe er in seiner über 40 Jahre währenden Karriere noch nicht erlebt.

Obwohl das Aktienjahr sehr schlecht startete, sieht Ehrhardt aber keinen Grund, die Flinte ins Korn zu werfen, sprich: die Aktienquote zu reduzieren. Er habe sie im Gegenteil sogar erhöht. Grundsätzlich blickt der Doyen der deutschen Fondsmanagement-Branche nicht allzu skeptisch auf das noch junge Anlagejahr, eine globale Rezession hält er für sehr unwahrscheinlich. Er sieht aber zwei Gefahrenquellen für die Aktienmärkte: China und die Ölpreisentwicklung.

Hierbei präzisiert er, dass vor allem Gefahr von den Staatsfonds der Ölstaaten, die rund 3,3 Billionen US-Dollar verwalten, drohen könnte, sobald diese gezwungen seien, zur Sanierung ihrer Staatshaushalte in großem Stil Aktien abzustoßen: "Das würde unerwarteten Druck auf die Märkte ausüben." Vonseiten Chinas drohe Gefahr für die Aktien, wenn der Yuan abgewertet würde. Allerdings schränkt er selber ein, dass das Land große Währungsreserven habe, um das zu verhindern. Gefährlich werde es höchstens, wenn die USA beziehungsweise die Notenbank Fed ihre Zinspolitik wieder ändern würden. (jb)