Aktienfonds haben im Juli mit Nettozuflüssen von 8,3 Milliarden Euro die beste Vertriebsleistung der vergangenen zwölf Monate erzielt – im April hatten Anleger ihre Anteile noch zurückgegeben. Insgesamt kauften Anleger im Juli Fondsanteile im Wert von netto 47,4 Milliarden Euro, wie aus den Morningstar-Absatzzahlen für den europäischen Fondsmarkt im Juli hervorgeht.

An diesen Zuflüssen hatten Geldmarktfonds den größten Anteil. Aufgrund der Turbulenzen an den Kapitalmärkten investierten Anleger unter dem Strich 21,4 Milliarden Euro in diese Fondskategorie. Rentenfonds wiederum wurden erneut verkauft: Zwar reduzierten sich die Netto-Mittelabflüsse gegenüber dem Vormonat, als Bond-Produkte Rückgaben von 8,25 Milliarden Euro verkraften mussten. Sie blieben aber mit einem Minus von knapp 600 Millionen Euro in der Negativ-Zone. Anleger dürften die per Saldo sinkenden Renditen zu Gewinnmitnahmen genutzt haben, so Morningstar.

Einen Absatzrekord erreichten alternative Fonds im Juli. Mit Nettoneugeldern von 9,03 Milliarden Euro sahen diese Fonds mit Hedgefonds-ähnlichen Anlagestrategien ihren besten Monat seit Beginn der Aufzeichnungen auf Industrieebene im Jahr 2007.

Gesucht: Aktienfonds für europäische Standardwerte
Auf der Ebene der Morningstar-Kategorien zeigt sich aber, dass nicht alle Aktien-Klassen gefragt waren. Schwellenländer-Aktienfonds zählten zu den großen Verlierern im vergangenen Monat, wobei global investierende Schwellenländer-Aktienfonds mehr einbüßten als Regionenfonds der Kategorie Aktien Asien ex Japan oder Aktien China.

Gefragt waren dagegen vor allem Aktienfonds für europäische Standardwerte, US- und Japan-Standardwertefonds sowie diverse Mischfondskategorien. Auch alternative Multistrategiefonds, die man funktional ebenfalls zu den Allocation-Fonds zählen kann, konnten im vergangenen Monat erneut punkten. Die höchsten Zuflüsse verbuchten die beiden Fondstranchen des Standard Life Global Absolute Return Strategies mit kombiniert 850 Millionen Euro, gefolgt vom IP Global Targeted Return Fund und dem DWS Concept Kaldemorgen mit Zuflüssen in Höhe von 730 Millionen bzw. 250 Millionen Euro. (jb)