Das laufende Jahr hat Fondsanbietern enorm hohe Mittelzuflüsse beschert, berichtet der Datenanbieter Lipper. Doch die Zahl der für ein breites Publikum erhältlichen Fonds blieb gegenüber dem Vorjahr trotzdem relativ konstant. Im dritten Quartal 2015 legten Investmentgesellschaften 104 neue Fonds auf, die in Deutschland zum öffentlichen Vertrieb zugelassen sind. Demgegenüber standen 155 Fonds, die liquidiert oder mit anderen Produkten zusammengelegt wurden. Insgesamt gibt es auf dem deutschen Markt derzeit rund 9500 Publikumsfonds.

"Fondsanbieter könnten ihre Produktpaletten sogar noch weiter straffen", sagt Detlef Glow, leitender Fondsanalyst bei Lipper. Grund: Die strengeren Regulierungsanforderungen verursachten immer höhere Kosten. Bei Neuauflagen dürften Investmentgesellschaften deshalb darauf achten, dass Fonds schnell profitabel werden, so Glow. Er sieht die Zurückhaltung bei den Neuauflagen unterm Strich positiv: In früheren Jahren mit hohen Mittelzuflüssen hätten Investmentgesellschaften den Markt teilweise mit Produkten geflutet, die bald darauf wieder eingestampft wurden.

Viel Neues bei Renten- und Mischfonds
Die Zurückhaltung der Fondsanbieter sei nicht als Innovationsmüdigkeit zu werten, sagt der Lipper-Experte. "Gerade im Bereich der Renten- und Mischfonds haben Anbieter in den vergangenen Monaten innovative Produkte auf den Markt gebracht." Nach wie vor sind allerdings Aktienfonds mit einem Marktanteil von 44 Prozent in Deutschland das größte Segment, gefolgt von Rentenfonds mit einem Anteil von 24 Prozent und Mischfonds mit einem Anteil von 21 Prozent. (fp)