Die Zahl der neu aufgelegten Fonds in Europa ist im ersten Quartal auf den niedrigsten Stand seit vielen Jahren gefallen. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Statistik des Datenanbieters Lipper hervor. Demnach wurden in den ersten drei Monaten dieses Jahres europaweit nur 399 Fonds lanciert, weniger als in jedem anderen Quartal seit Beginn der Auswertung vor fünf Jahren. Auch die Zahl der Fondszusammenlegungen (194) war von Januar bis März so gering wie nie zuvor seit Beginn der Statistik. 387 Fonds wurden geschlossen – auf Sicht von fünf Jahren wurden nur in zwei Quartalen noch weniger Produkte liquidiert.

Es scheine, als verharre die Branche in einer Art "Stand-by-Modus", schreiben die beiden Lipper-Analysten Christoph Karg und Detlef Glow. "Ein Grund dafür kann in den Rekordzuflüssen zu suchen sein, die die Branche im ersten Quartal 2015 verzeichnete", so die Marktkenner. Das höhere verwaltete Vermögen sorge für höhere Einnahmen und verringere den Druck auf die Profitabilität einzelner Produkte.

32.040 Publikumsfonds mit Vertriebszulassung in Europa
"Es ist beachtlich, dass die Branche nicht begonnen hat, eine große Menge neuer Produkte zu lancieren, um vom Trend Richtung Multi-Asset- und Income-Investments zu profitieren, so wie das in der Vergangenheit der Fall gewesen ist", heißt es in der Kurzstudie. Lipper zufolge ist im vergangenen Jahr mehr als jeder vierte Aktienfonds-Euro in Dividendenstrategien geflossen.

Ende März zählte Lipper insgesamt 32.040 Publikumsfonds mit Vertriebszulassung in Europa. Aktienfonds dominieren das Angebot – sie machen 37 Prozent der Produktpalette aus, gefolgt von Mischfonds (26%) und Rentenfonds (22%). Trotz der jüngsten Zurückhaltung mit Blick auf neue Fonds sieht Lipper in Europa viel Raum für eine weitere Konsolidierung, schließlich liege das durchschnittliche Fondsvolumen in Europa deutlich unter dem in den USA. (bm)