Guten Gewissens Geld verdienen: Die Idee, mit nachhaltigen Investments Renditen einzustreichen und dabei Umwelt und Naturressourcen zu schonen, begeistert immer mehr Anleger. Auch institutionelle Investoren forcieren den Gedanken, dass Geldanlage und gesellschaftliche Verantwortung zwingend zusammengehören. Schade nur, dass einige Anbieter mit dem "Ethik-Label" zu Unrecht Kapital einwerben. Ist Nachhaltigkeit drin, wo Nachhaltigkeit draufsteht?

Diese Frage soll auf einen Blick beantwortet werden. Das Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) und die neu gegründete Gesellschaft für Qualitätssicherung Nachhaltiger Geldanlagen (GNG) in Berlin haben erstmals das FNG-Siegel an insgesamt 34 Publikumsfonds vergeben. Anleger und Finanzberater sollen Publikumsfonds mit einer belastbaren und transparenten Nachhaltigkeitsstrategie anhand des neuen Siegels künftig leichter erkennen können.

Contra Etikettenschwindler
Der neue Qualitätsstandard ist laut FNG das Ergebnis eines mehrjährigen Entwicklungsprozesses, an dem neben Finanzfachleuten auch Akteure der Zivilgesellschaft beteiligt waren. Das Siegel mache deutlich, dass die entsprechend ausgezeichneten Fonds einen Mindeststandard in Bezug auf Nachhaltigkeit und Transparenz erfüllen und ihren Nachhaltigkeitsanspruch tatsächlich umsetzen.

"Wir freuen uns, dass sich deutlich mehr Fonds für eine Zertifizierung beworben haben als erwartet", so der FNG-Vorstandsvorsitzende Volker Weber. Bei einem neuen Siegel verhielten sich viele Unternehmen erst einmal zurückhaltend, nur diejenigen mit dem größten Vertrauen in ihr Nachhaltigkeitskonzept nähmen teil. Fast 90 Prozent der geprüften Fonds haben die Zertifizierung erfolgreich abgeschlossen.

Strenge Kriterien
Das FNG-Siegel stellt sicher, dass als Mindestanforderung die Ausschlusskriterien "Atomkraft" und "Waffen" angewendet und die vier Bereiche des UN Global Compact, also Menschen- und Arbeitsrechte, Umweltschutz und die systematische Bekämpfung von Korruption und Bestechung, berücksichtigt werden. Für den FNG-Qualitätsstandard müssen außerdem Transparenz- und Prozesskriterien erfüllt sein. (fp)