Der Versicherungskonzern Axa und die Fondsgesellschaft Fidelity International haben gemeinsam einen neuen Investmentansatz für eine risikogesteuerte Vermögensverwaltung entwickelt. Daraus ist auf Seiten der Versicherung das Anlagekonzept "Axa Portfolio Balance" entstanden. Fidelity wird im Juli zwei risikokontrollierte Fonds auf den Markt bringen, die "Smart Fonds Risk Targeted".

Die neuen Anlagelösungen basieren auf dem Synthetic Risk and Reward Indicator (SRRI). Diese wichtige Kennzahl wird anhand der annualisierten Wertschwankung eines Fonds während der vergangenen fünf Jahre ermittelt. Der Indikator unterteilt Investmentfonds dabei in insgesamt sieben Risikostufen. Auf Basis dieser Klassifizierung können Berater Fonds, fondsgebundene Versicherungen sowie vermögensverwaltende Fondsportfolios exakt dem Risikoprofil eines Anlegers zuordnen – so die Theorie.

Achtung: Verschärfte Haftungspflichten!
Die Beraterpraxis sieht aber zurzeit ganz anders aus: In Zeiten stark schwankender Kurse an den Anleihe- und Aktienmärkten springen Fonds leicht schon mal von einer Risikostufe in die nächst höhere. Die Crux dabei: Berater, die mit ihren Kunden eine fortlaufende Betreuung vereinbart haben, sind verpflichtet, ihre Klientel über den Wechsel in die andere Risikostufe schnellstmöglich zu informieren. Tun sie das nicht, haften sie im Fall von Verlusten. Das Thema wird umso brisanter, als die EU-Finanzmarktrichtlinie Mifid II dazu führen wird, dass die meisten Berater künftig um genau solche Verträge über eine fortlaufende Betreuung nicht mehr herumkommen werden.

In dieser Situation bieten die neuen vermögensverwaltenden Anlageprodukte von Axa und Fideltity einige Vorzüge. Die Anlageexperten übernehmen mittels Multi-Asset-Lösungen die Steuerung der Portfolios und passen sie regelmäßig den sich rasch ändernden Marktbedingungen an.

Daher muss der Vermittler nicht ständig eine eventuelle Änderung der Risikostufen im Auge haben und das Kundenportfolio gegebenenfalls verändern. Die definierten SRRI-Klassifizierungen werden durch die Kombination verschiedener Anlageklassen mit unterschiedlichen Schwankungsprofilen erreicht.

Vermögensverwaltung im Versicherungsmantel
Bei dem Konzept "Axa Portfolio Balance" handelt es sich um eine Vermögensverwaltung mit Fonds in einem Versicherungsmantel. Fidelity wird die volatilitätsgesteuerten Smart-Fonds ab Juli in Varianten für die SRRI-Klassen drei und vier anbieten. Die Stufen entsprechen einer maximalen Schwankungsbreite von weniger als fünf beziehungsweise zehn Prozent.