Der Dow Jones Industrial Average notierte zuletzt über der Marke von 18.000 Punkten. Geht es nach dem US-Ökonom Harry Dent, könnte der Leitindex aber schon bald auf unter 6.000 Punkte abstürzen. Das sagte Dent in einem Interview mit Yahoo Finance. Hauptauslöser dieses Börsencrashs wären ihm zufolge demografische Veränderungen in den USA. Darüber hinaus hält er die aktuelle Aktien-Euphorie für ein Blasenprodukt der Notenbank Federal Reserve und ihrer lockeren Geldpolitik.

Mit seinem im Oktober erschienenen Buch "The Demographic Cliff" hat Dent in den USA für mächtig Diskussionsstoff gesorgt. Der Autor zeigt darin, dass uns nach fünf Jahren der geldpolitischen Impulse eine "Große Deflation" ins Haus steht.

Konsum als Hauptindikator
Bei alledem spielte die Bevölkerungsentwicklung eine entscheidende Rolle; so auch bei Dents neuester Prognose. Er nimmt beispielsweise die Zahl der 48-jährigen US-Amerikaner als Indikator. Sie seien die konsumfreudigste Bevölkerungsgruppe. Schwindet diese, gehe es an den Börsen nach unten, erklärt er im Interview mit Yahoo Finance. Ein jeder Crash habe laut Dent neue historische Tiefpunkte mit sich gebracht. 2009 fand der Dow bei rund 6.400 Punkten einen Boden. "Die nächste Hochrechnung", so Dent, "ist um Ende 2016, Anfang 2017 herum rund 5.500 bis 6.000 Punkte."

Mit seinen Prognosen war Dent in der Vergangenheit nicht immer erfolgreich. Goldrichtig lag er in den 1980er-Jahren mit seiner Prognose einer Deflation in Japan und in den 1990ern mit der Prophezeiung, dass der Dow auf über 10.000 Punkte steigen wird. Mit dem erwarteten Dow-Stand von 18.000 bis 40.000 (!) Punkten in der ersten Dekade der 2000er lag er allerdings mächtig daneben. (dw)