Der Münchener Versicherungskonzern Allianz hat im vergangenen Jahr das operative Ergebnis um 3,2 Prozent auf 10,7 Milliarden Euro gesteigert. Damit verfehlte Konzernchef Oliver Bäte das selbst gesteckte Ziel nur denkbar knapp. Er hatte einen Überschuss von 10,8 Milliarden Euro anvisiert. Unter dem Strich blieb ein Reingewinn von 6,6 Milliarden Euro.

Belastend wirkten sich einmal mehr die Mittelabflüsse bei der US-Fondstochter Pimco aus. Diese gingen zwar im Vergleich zum Vorjahr um die Hälfte zurück, meldet das Unternehmen. Allerdings hat die europäische Sparte Allianz Global Investors (AGI) deutliche Mittelzuflüsse verzeichnen können. Die Pimco-Abflüsse drückten das operative Ergebnis der gesamten Asset-Management-Sparte dennoch um 11,8 Prozent.

Fluchtwelle ebbt ab
Insgesamt jedoch ist der Geschäftsbereich durchaus profitabel. Das Verhältnis aus Ertrag und Kosten (Cost-Income-Ratio) verschlechterte sich allerdings gegenüber dem Vorjahr um 5,3 Prozentpunkte auf 64,5 Prozent. Auf einen Euro Umsatz kommt damit ein Gewinn von 35,5 Cent.

Der Abgang des Pimco-Mitbegründers und Chefanlagestratege Bill Gross im September 2014 hatte für Unruhe bei dem für seine Anleiheprodukte berühmten Asset Manager gesorgt. Der von Gross geleitete Total Return Fund erlitt allein in den ersten beiden Monaten 2015 Abflüsse von rund 50 Milliarden Dollar. Inzwischen ist eine neue Führungsmannschaft installiert, und die Fluchtwelle aus dem Flaggschiff-Fonds ebbt ab.

Die Allianz-Aktionäre sollen eine Dividende in Höhe von 7,30 Euro erhalten, zuvor waren es 6,85 Euro je Aktie. Analysten hatten aber im Mittel mit einer Anhebung auf 7,40 Euro gerechnet. Bäte bleibt für 2016 vorsichtig. Dann werde das operative Ergebnis zwischen zehn und elf Milliarden Euro liegen. "Unser Geschäft ist robust und gut aufgestellt. Deshalb sind wir zuversichtlich, dass wir auch in Zukunft sehr gute Ergebnisse erzielen werden", sagte Bäte. (ert)