Die meisten Deutschen halten die Immobilienpreise in ihrer Region für zu hoch. 58 Prozent der Bundesbürger klagen über zu hohe Preise, zeigt eine Befragung der Direktbank Comdirect für ihren "Stimmungsindex Baufinanzierung". Nur knapp jeder Dritte bezeichnet das Niveau in der jüngsten Umfrage als angemessen. In den größeren Städten ist der Unmut besonders groß: In Zentren mit mehr als 100.000 Einwohnern halten 68 Prozent die Kaufpreise für Wohnungen und Häuser für zu hoch.

Nach Angaben der Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) sind die Immobilienpreise in den vergangenen sechs Jahren landesweit um 20 Prozent gestiegen. In den sieben größten Städten Deutschlands erhöhten sich die Preise sogar um 46 Prozent. Auch die Bundesbank hält die Immobilienbewertungen für zu hoch, insbesondere in den Metropolen.

Kaufzeitpunkt nicht mehr günstig
Gesunken ist dementsprechend auch der Anteil der Deutschen, die den Zeitpunkt für den Kauf der eigenen vier Wände für günstig halten. Immerhin sind dies aber noch 64 Prozent. Im Juni waren es noch 66 Prozent gewesen. Angesichts des niedrigen Zinsniveaus sind die Kosten der Baufinanzierung gering und alternative Geldanlagen wie Sparkonten erscheinen unattraktiv. Doch angesichts der gestiegenen Immobilienpreise scheint die Schmerzgrenze für einen Hauskauf bald erreicht.

Der "Stimmungsindex Baufinanzierung" der Commerzbank-Tochter wird alle zwei Monate veröffentlicht. Er basiert auf einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa mit mehr als 1000 Befragten. (ert)