Shrenick Shah, gemeinsam mit seinem Kollegen James Elliot verantwortlich für den Mischfonds "Global Macro Opportunities" von JP Morgan Asset Management, ist nicht wirklich zufrieden mit den jüngster Wertentwicklung seines Fonds. Im Gespräch mit dem Handelsblatt räumt der Brite ein: "Die Performance war am Jahresstart schwach, weil wir zu zurückhaltend waren, die Märkte waren dagegen stabil.“ Und auch im vergangenen Sommer hätten sich die defensiveren Positionen des Fonds nicht ausgezahlt. Abgesehen davon zeigt sich der Fondsmanager dann auch gleich wieder optimistisch, was den Blick in die Zukunft angeht. Man sei nun aus der Defensive heraus und auf die stabilere Marktlage und auf wieder steigende Märkte eingestellt.

Dabei verliert Shah aber eines nie aus dem Auge: Eine wahrscheinlich deutlich steigende Volatilität, mit der die Marktteilnehmer in den kommenden Monaten rechnen müssen. Darauf hatte Shah auch schon im Gespräch beim diesjährigen FONDS professionell KONGRESS hingewiesen. "In einer solchen Situation braucht man einen Investmentprozess, der sehr schnell auf sich verändernde Marktgegebenheiten reagiert", so Shah, der davon überzeugt ist, dass er und sein Team mit konzentrierten Einzelstrategien künftig wieder vergleichsweise höhere Ertragserwartungen werden realisieren können.

Ertragsmöglichkeiten haben sich halbiert
Dass die Börsenbäume aber gerade in der näheren Zukunft nicht in den Himmel wachsen werden, weiß auch Shah nur zu gut. "Wir verfügen bei unserer Gesellschaft über ein großes Team, das uns Fondsmanagern sehr langfristige Ertragsprognosen liefert", so Shah, der einräumt: "Vor rund zehn Jahren lagen diese Prognosen für ein gemischtes Mandat im Schnitt noch bei acht Prozent, heute sind es auf Sicht der nächsten zehn Jahr nur noch vier Prozent." Das sei eine besondere Herausforderung, der sich Investoren und Fondsmanager aktiv stellen müssten, um entsprechend höhere Ertragserwartungen erfüllen zu können.

Risiken sieht der Fondsmanager vor allem aufgrund des sich weiter abschwächenden Wachstums weltweit. Unterschätzen dürfe man zudem nicht die nur noch begrenzten Möglichkeiten, die Zentralbanken zur Verfügung stehen, um ihre Geldpolitik entsprechend zu lockern. Dieser Puffer der früheren Jahre fehle heute, und das führe eben zu höheren Kursschwankungen. Dennoch werden sich laut Shah auf der anderen Seite durchaus Chancen eröffnen. Die zunehmende Akzeptanz neuer Technologien sei beispielsweise eine davon. Diese Entwicklung eröffne Möglichkeiten, erfolgreich zu investieren, und zwar unabhängig davon, wohin sich die allgemeine Konjunktur insgesamt entwickele. (hh)