Franke und Bornberg, Anbieter von Analyse- und Beratungsprogrammen für die Assekuranz, hat sich an dem Fintech Getsurance beteiligt. Die Investition ist dabei Mittel zum Zweck: Beide Unternehmen möchten die Entwicklung von digitalen Beratungs- und Abschlussstrecken für komplexe Versicherungspolicen wie Altersvorsorgeprodukte im Internet vorantreiben, wie Geschäftsführer Michael Franke FONDS professionell ONLINE näher erläuterte. "Wir sind kein Beteiligungsunternehmen", stellte er klar und ergänzt, dass die Initiative für die Kooperation von dem Berliner Start-up ausging.

Um diese Konzepte für komplexere Policen zu erproben – einfache Produkte wie Kfz-Versicherungen kann man online längst problemlos abschließen – hat Franke und Bornberg nach eigenen Angaben mit dem erst im Februar gegründeten Berliner Start-up den richtigen "Sparringspartner" gefunden: "Getsurance ist für uns ein Pionierprojekt zur qualitativ hochwertigen Beratung im Internet. Es liegt in unserem Interesse, dass die neuen Ansätze mit hoher Professionalität entwickelt werden. Aber das braucht Zeit und Ausdauer. Aus diesem Grund bringen wir nicht nur Know-how ein, sondern verbreitern auch die finanzielle Basis von Getsurance", so das Hannoveraner Unternehmen. Das Analysehaus hat daher die Beteiligungsgesellschaft fb-ToBe GmbH gegründet und erhält für die Finanzspritze in Höhe von 500.000 Euro eine 20-prozentige Beteiligung an Getsurance.

Zielgruppe Generation Y
Aus reinem akademischen Interesse an der Entwicklung kooperieren die Versicherungsanalysten und der Berliner Online-Makler aber nicht, so Franke weiter. Schließlich gilt das Internet beziehungsweise die Social Media als immer wichtiger werdendes Medium für die Information wie den Abschluss von Policen, insbesondere auch bei Jüngeren: "Digitale Angebote bieten bessere Chancen, die Generation Y, also Jahrgänge von 1980 bis 1999, zu erreichen. Auch ältere Verbraucher informieren sich vor einer Kaufentscheidung zunehmend im Internet. Aber noch fehlen geeignete Konzepte, um die Bedürfnisse dieser Zielgruppe und qualitative Beratung in Einklang zu bringen", schreibt Franke und Bornberg in einer Pressemitteilung.

Nicht vergessen darf man in diesem Zusammenhang auch, dass der Gesetzgeber Druck auf die Online-Anbieter ausübt. Die kommende europäische Versicherungsvertriebsrichtlinie IDD schreibt klar vor, dass hinsichtlich der Beratungsqualität keine Unterschiede mehr zwischen den verschiedenen Vertriebskanälen existieren dürfen. Somit müssen die Online-Anbieter reagieren.

Arbeit an digitalen Ordnern
Franke und Bornberg schreiben in einer Mitteilung zudem, dass sie auch an weiteren digitalen Projekten, "die ebenfalls komplexe Themen zum Kunden transportieren sollen", arbeiten. So würden in Kooperation mit anderen Entwicklungspartnern Anwendungen entstehen, die Bestände automatisiert nach qualitativen Kriterien bewerten oder Verbraucher auf Basis einer elektronischen Vertragsakte beraten können.Berührungsängste vor Fintchs, die in diesem Bereich aktiv sind, hat Franke dabei nach eigenen Angaben nicht. (jb)