Höhere Grundgehälter sind kein geeignetes Instrument, um Manager in der Finanzindustrie und vor allem im Asset Management zu gewinnen und langristig zu binden. Zu dieser Einschätzung kommt ein Großteil der globalen Finanzinstitute, die für eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung Mercer  befragt wurden. Die erhöhten Fixgehälter seien eine Reaktion auf die stärkere Regulierung der Boni. Diese Strategie gehe aber nicht auf, die Finanzdienstleister müssten sich andere Lösungswege suchen und machten dies auch, schreibt das Unternehmen in einer Pressemitteilung.

Laut der Untersuchung haben über alle Finanzdienstleister hinweg lediglich 22 Prozent gute Erfahrungen mit höheren Grundgehältern gemacht. Bei Banken und Versicherern waren es 24 beziehungsweise 26 Prozent. Vollständig scheren Investmentunternehmen und Asset Manager aus der Reihe: Diese Gruppe sieht keine positiven Effekte durch ein höheres Basisgehalt und bewertet den Einfluss zu 100 Prozent als "neutral" oder gar "negativ", so Mercer.

Alternativen: Home Office
Die Branche arbeitet aber an Alternativen zu fixen und variablen Gehältern. Zu den wichtigsten geplanten oder bereits umgesetzten Maßnahmen in Europa gehören Remote- beziehungsweise Telearbeit (50%), flexible Arbeitszeitgestaltung (41%), Trainings- und Entwicklungsprogramme (41%) sowie nicht-monetäre Belohnungs- und Anerkennungsprogramme (38%).

"Gehälter sind schon längst nicht mehr alles. Natürlich achten Mitarbeiter heute und auch in Zukunft darauf, dass sie ordentlich bezahlt werden. Doch auch in der Finanzbranche zeichnet sich langsam ab, dass immer mehr Mitarbeiter sich neben finanziellen Anreizen auch andere Benefits von ihrem Arbeitgeber wünschen", so Raffaela Stutz, Vergütungsexpertin bei Mercer. "Mehr und mehr geht es hierbei um Flexibilität im Arbeitsumfeld, Unterstützung bei der Karriereentwicklung und Sinnfindung in der Arbeit. (jb)