Makler müssen sich mehr vor den Auswirkungen des Lebensversicherungsreformgesetzes (LVRG) mit seinen Änderungen der Vergütungen fürchten als Maklerpools: Zumindest denken rund zwei Drittel (64%) der unabhängigen Finanz- und Versicherungsvermittler, dass das LVRG hauptsächlich die Maklerbüros schwächen wird. Fast genauso viele (63%) denken aber nicht, dass das neue Gesetz spätestens ab 2016 den Maklerpools die Existenzgrundlage entziehen wird, wie das "Vertiefungsthema Maklerpools" aus der Studie "Makler-Absatzbarometer" des Marktforschungs- und Beratungsinstituts Yougov, zeigt.

Denn mit 84 Prozent sei der Anteil der Makler mit Poolanbindung weiter ungebrochen hoch. Nur gut jedes sechste der klein- und mittelständigen Maklerbüros (16%) nutzt keinen Maklerpool. Auch die Anzahl der genutzten Pools liegt unter den Maklern mit Poolanbindung nahezu unverändert seit 2012 bei 2,4 im Durchschnitt.

Die größten Pools
Das in Köln ansässige Unternehmen hat in einer Pressemitteilung neben diesem Hauptergebnis auch – jeweils kurz – weitere Resultate der Studie, für die Ende September 228 unabhängige Finanz- oder Versicherungsvermittler befragt wurden, vorgestellt.  Demnach sind die größten Maklerpools – nach der Makleranbindung – Fonds Finanz, Domcura, Amex, Maxpool und BCA (in Reihenfolge der Makleranbindungen), die alle mindestens ein Fünftel aller Maklerbüros erreichen. Diese eher auf das Massengeschäft ausgerichteten Pools bieten teilweise Vorteile bei der Prozessqualität und der Produktvielfalt, die von kleineren Pools nicht immer geleistet werden kann.

Bestandssicherung zum Selektionsmerkmal geworden
Ein anderer für Makler wichtiger Aspekt ist ein rechtlich abgesichertes Bestandssicherungssystem, das für ein Drittel der Makler (36%) zum absoluten Muss geworden. Weitere 39 Prozent erachten dieses zumindest als wichtig. Interessant: Rund ein Fünftel der Makler sind mit ihren aktuellen Pools hinsichtlich der Rechtssicherheit zur Bestandssicherung unzufrieden.

Weiterhin Absatzrückgang im Privatkundengeschäft
Die aktuellste Erhebung des "Makler-Absatzbarometer" zeigt zudem, dass der Absatz im Privatkundengeschäft in den Monaten Juli bis September  im Vergleich zum zweiten Quartal um einen Indexpunkt gefallen ist und liegt aktuell bei 55 Punkten (Wertebereich von 0-100, Expansionsschwelle = 50). Auf Spartenebene finden sich die stärksten Veränderungen bei den Lebens- und Rentenversicherungen (+5 Indexpunkte). Hierfür ist der wenn auch schwache Vertriebsmotor "Absenkung der Mindestverzinsung" von Bedeutung. (jb)