Der Margenschwund im deutschen Private Banking dauert an, doch die Gehälter bleiben relativ stabil – bislang. Das zeigt eine Studie der "Stephan Unternehmens- und Personalberatung (SUP)" in Bad Homburg. Das Unternehmen untersucht seit 1999 die neuesten Entwicklungen in der Branche. Für die Studie hat SUP rund 1.000 Berater im Private Banking von Vermögensverwaltern und Banken nach ihren Bezügen befragt.

Das Ergebnis ist zweideutig: "Bei den Anbietern von Private Banking und Private Wealth Management sind die Erträge in den vergangenen zwei Jahren zurückgegangen", sagt Dražan Mario Odak, Co-Autor der Studie und Gesellschafter von SUP. Als Hauptgrund dafür sieht er die höheren Kosten, die vor allem die schärfere Regulierung mit sich bringt. Trotz der geringeren Margen werde noch nicht wesentlich weniger Gehalt gezahlt als vor zwei Jahren. "Aber die Tendenz ist sinkend", erklärt Odak.

Fixum und variabler Gehaltsanteil gesunken
So lag das jährliche Fixeinkommen eines Private Bankers der Studie zufolge im Jahr 2013 bei durchschnittlich 102.000 Euro. 2015 liegt der Festbetrag nur bei 99.000 Euro. Auch der variable Anteil am Gehalt ist zurückgegangen. Dieser wird in der aktuellen Analyse mit durchschnittlich 15.000 Euro pro Jahr beziffert. Zwei Jahre zuvor lag die variable Gehaltskomponente noch um 3.000 Euro höher.

Dabei bestehen je nach Region Unterschiede. Während in den Topregionen Deutschlands wie Frankfurt am Main oder München ein durchschnittliches Fixum von 111.000 Euro und ein variabler Anteil von 23.000 Euro gezahlt wird, sind es in einkommensschwächeren Regionen zum Teil lediglich 84.000 Euro fix plus 11.000 Euro variabel.

Berater werden günstiger eingekauft
Die niedrigeren Gehälter sind vor allem zwei Entwicklungen geschuldet. Zum einen ist das durchschnittlich akquirierte Volumen pro Berater rückläufig. 2013 lag es bei 12,9 Millionen Euro, 2015 nur noch bei 11,8 Millionen Euro. Zudem werden die Berater aus Kostengründen im Schnitt nicht mehr so teuer eingekauft. "Auch die Einstiegsgehälter sind heute niedriger als noch vor einigen Jahren", sagt Odak. Der Ertrag je Kundenberater, der sich aus Provision und Zinsmarge zusammensetzt, ist allerdings gestiegen. Er liegt der Studie zufolge bei 860.000 Euro. Das ist ein Plus von zehn Prozent gegenüber der letzten Untersuchung. (am)


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