Anleger wollen Sicherheit. So lautet zumindest der Konsens. Eine aktuelle Studie des Liechtensteiner Asset-Managers LGT kommt zu einem anderen Ergebnis. Demnach wollen Vermögensberatungskunden in erster Linie hohe Renditen erzielen – und setzen auf Beratung, um dieses Ziel zu erreichen. Die schlechte Nachricht ist, dass das oft nicht klappt. Die Autoren der Studie drücken es diplomatisch aus: "Das Renditebedürfnis ist mit einem geringen Erfüllungsgrad gepaart." Im vergangenen Jahr erzielten Befragte aus Deutschland mit ihrer Geldanlage im Schnitt 5,2 Prozent Rendite. Bei Österreichern lag die Durchschnittsrendite bei 3,1 Prozent, bei Schweizern betrug sie nur 2,1 Prozent.

Möglich, dass Anleger die durchwachsenen Ergebnisse ihren Beratern zur Last legen.  Rund die Hälfte der Private-Banking-Kunden hat jedenfalls den Eindruck, dass Kundenberater nicht deutlich mehr wissen als sie selbst. Trotzdem zeigten sich die Befragten zufrieden mit ihrer Bank. Vor allem die Deutschen sehen wenig Anlass zur Kritik. Rund 83 Prozent der Befragten aus Deutschland gaben sogar an, von ihrer Hausbank begeistert zu sein. Auch Onlinebanken kamen bei den Kunden gut weg. Die Zufriedenheit mit Finanzinstituten hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert.

"Deine Freundschaftsanfrage wurde abgelehnt"
Ginge es nach den Kunden, dürften Finanzinstitute mehr Social Media wagen. Rund die Hälfte der deutschen Befragten würde Social-Media-Kanäle nutzen, um mit ihrem Finanzberater in Kontakt zu treten. Fast ein Viertel verwendet Social Media, um sich mit anderen Investoren über Wirtschafts- und Anlagethemen auszutauschen. Darüber hinaus können sich 40 Prozent aller Befragten vorstellen, Finanzgeschäfte mit der eigenen Bank überwiegend über das Internet abzuwickeln. Rund 30 Prozent würden sich vom eigenen Kundenberater vor allem online beraten lassen. (fp)