Das Dortmunder Emissionshaus Dr. Peters hat für den DS-Fonds 111 Insolvenz angemeldet. Dem Fonds gehören die Tankschiffe DS Performer und DS Power. "Zuvor hatte sich die Dr. Peters Group bereit erklärt, im Rahmen eines Fortführungskonzepts Finanzierungsmittel in Höhe von fünf Millionen Dollar zur Verfügung zu stellen", teilte das Emissionshaus am Freitag mit. Dieses Angebot hätten die finanzierenden Banken allerdings abgelehnt und stattdessen die bestehenden Schiffskredite mit Wirkung zum 19. Oktober 2011 gekündigt.

Die Notlage des Fonds war bekannt, die latente Insolvenzgefahr sprach Dr. Peters zuletzt auf der außerordentlichen Gesellschafterversammlung am 5. Oktober direkt aus. Das Problem: Die Festcharterverträge für die 1999 und 2000 gebauten Tanker sind Ende 2010 ausgelaufen. Eine längerfristige Anschlussbeschäftigung haben die Schiffe nicht erhalten. Daher fahren sie im Aframax-International-Pool, der allerdings keine auskömmlichen Poolraten bezahlen kann. Die Tanker verdienten zuletzt weniger als 6.000 US-Dollar pro Tag und damit deutlich unter den Schiffsbetriebskosten von 9.500 US-Dollar. Die im Fondsprospekt prognostizierte Anschlusscharter in Höhe von 24.000 US-Dollar ist ohnedies außer Reichweite.

Aufgrund der erheblichen Mindereinnahmen kann der Fonds den Kreditdienst nicht ordnungsgemäß erfüllen. Das rief die finanzierenden Institute, die Nordea Bank und die Commerzbank, auf den Plan. Es heißt, dass sich die Banken in den wochenlangen Verhandlungen nicht einmal untereinander auf einen Sanierungsplan einigen konnten. Die Vorschläge von Dr. Peters wurden unterdessen abgeschmettert. Das Emissionshaus strebt eine Fortführung der Fondsgesellschaft auf der Grundlage des bisherigen Konzepts und im Rahmen der insolvenzrechtlichen Vorgaben an.

Würde der Insolvenzverwalter die Schiffe kurzfristig verwerten, hätte das postwendend die Realisierung von erheblichen Verlusten zufolge. Die gesamten Verbindlichkeiten des Fonds gegenüber der Banken belaufen sich auf knapp 60 Millionen Dollar. Der Verkauf der beiden Tanker würde gegenwärtig etwa 32 Millionen US-Dollar einbringen. Gemäß Leistungsbilanz 2010 haben die Anleger der verschiedenen Tranchen zwischen zwölf und 24,6 Prozent Auszahlungen erhalten. Diese kann der Insolvenzverwalter nun zurückverlangen. (ae)