Viele Produktinformationsblätter (PIBs) für Selbstständige Berufsunfähigkeits-Versicherungen (SBU) sind weiterhin intransparent und weisen Mängel bei der Lesbarkeit und Verständlichkeit auf. Das schreibt das Institut für Transparenz (ITA) in einer Pressemitteilung zur Veröffentlichung einer aktuellen Studie, in der 93 PIBs von 48 Anbietern untersucht  worden sind. Zwar haben sich im Vergleich zu der ersten Untersuchung im vergangenen Jahr einige Anbieter verbessert, dennoch lasse die Transparenz der PIBs weiter zu wünschen übrig, so das ITA.

PIBs sind für Versicherungen seit 2007 vom Gesetzgeber vorgeschrieben. Sie dienen dazu, den Kunden über die wichtigsten Punkte seines
Versicherungsvertrages im Voraus kurz und prägnant zu informieren. Die VVG Informationspflichten-Verordnung gibt dabei vor, welche Inhalte Produktinformationsblätter aufweisen müssen und dass sie verständlich, übersichtlich und knapp verfasst sein müssen.

Zahl der guten oder sehr guten PIBs gestiegen
Das ITA hat nach eigenen Angaben 65 Anbieter, von den 16 keine SBU mehr anbieten, angeschrieben. Ein Anbieter habe das Neugeschäft eingestellt. Sechs Anbieter haben keine PIBs zur Verfügung gestellt (Gothaer Leben, Lebensversicherung von 1871, Neue Leben, SV Sparkassen Versicherung, VGH Versicherungen und WWK Leben). Deren PIBs habe das ITA selbst recherchiert.

Insgesamt haben sich die Ergebnisse etwas verbessert. Nur noch drei Prozent aller PIBs haben den Test nicht bestanden. Das sind deutlich weniger als im letzten Jahr (13%). Einige Anbieter haben Ihre PIBs komplett überarbeitet und konnten jetzt die Note sehr gut erreichen (Basler Leben, HDI Leben, MyLife Leben und Zurich Deutscher Herold Leben. Insgesamt haben 47 Prozent mit sehr gut oder gut abgeschnitten. 2013 lag diese Quote nur bei 40 Prozent. "So erfreulich es ist, dass einige wenige Anbieter ihre PIBs verbessert haben, so traurig ist es, dass die breite Masse das Thema offenbar nicht ernst nimmt", resümiert Mark Ortmann, Geschäftsführer des ITA Institut für Transparenz .

Nur wenige PIBs mit gut lesbarer Schriftgröße
Die meisten Mängel zeigen sich bei der Übersichtlichkeit und Verständlichkeit. So weisen nur knapp sechs Prozent aller PIBs eine gut lesbare Schriftgröße von 11 Pt auf. Über 80 Prozent aller PIBs enthalten keine Schlagwörter, die es dem Leser erleichtern, sich im PIB zurechtzufinden. Ebenfalls bei über 80 Prozent aller PIBs sind die Kostenangaben nicht auf den ersten Blick erkennbar. 85 beziehungsweise 87 Prozent aller PIB s enthalten zu viele lange Sätze und lange Wörter. "Diese Ergebnisse müssten nicht so sein", meint Ortmann. "Man kann die PIBs mit geringem Aufwand so überarbeiten, dass sie für Kunden leicht verständlich sind", so Ortmann weiter. (jb)