Der Fondsarm der Schweizer Großbank UBS ist im Heimatmarkt die Nummer eins. In Deutschland zählt die Gesellschaft nach Einschätzung von Matthias Schellenberg, dem für das Asset Management zuständigen Vorstand der UBS Deutschland, aber zur großen Gruppe ausländischer Anbieter, die gegen die inländischen Platzhirsche echte Chancen haben. "Wir wollen unter die Top-5 der ausländischen Anbieter", sagt er in einem Video-Interview mit FONDS professionell-Herausgeber Hans Heuser. Das vergangene Jahr, in dem man um 30 Prozent gewachsen sei, macht Schellenberg dabei optimistisch. In diesem Jahr setzt der Schweizer Asset Manager dafür auf den Wholesale- und Third-Party-Vertrieb und seine Produktlösungen.

Bei letzteren sieht die UBS, neben Mischfonds und Multi-Asset-Lösungen, nach den Worten Schellenbergs auch Aktienstrategien als Alternative, um auch für eher risikoaverse Kunden im Niedrigzinsumfeld Renditen zu erwirtschaften: "Eine Möglichkeit ist sicher, dass man das Spektrum eines Manager erweitert, beispielsweise um Long-Short-Strategien."

Auf den Einwurf, dass Long-Short bei Kunden und Beratern im Ruf steht, nichts weiter als eine komplexe Hedgefondsstrategie zu sein, erwidert Schellenberg, dass man keine Scheu vor komplizierten Ansätzen haben muss, solange man sie dem Kunden erklären kann. "Aktienmanager suchen traditionell unterbewerte Aktien. Bei der Recherche finden sie also auch Werte, die zu hoch bewertet sind", gibt Schellenberg selbst ein Beispiel. "Mit einem Long-Short-Ansatz kann man entsprechend auch an den überbewerteten Aktien partizipieren, wenn deren Kurse fallen." (jb)