Kunden sind immer öfter bereit, Versicherungen über Makler und online abzuschließen. Zwar weisen die Vertriebswege Agentur/Geschäftsstelle oder der klassische Hausbesuch des Versicherungsvertreters weiterhin die höchste Akzeptanz auf, die beiden erstgenannten Kanäle haben aber aufgeholt und wiesen 2015 jeweils Akzeptanz-Höchstwerte seit Beginn der erhobenen Messungen im Jahr 1996 auf. Dies geht aus dem Kundenmonitor e-Assekuranz des internationalen Marktforschungs- und Beratungsinstituts Yougov hervor.

Jeder zweite der insgesamt knapp 2.300 Versicherungsentscheider und -mitentscheider, die Mitte 2015 in persönlichen Interviews befragt wurden, gab dabei laut Pressemitteilung an, dass ihm ein Versicherungsabschluss beim Makler grundsätzlich zusagt. Vor 15 Jahren war es nur jeder Dritte (34%). Beim Online-Vertrieb stieg die Akzeptanz bevölkerungsrepräsentativ erstmalig über die 30-Prozent-Marke und hat sich im Vergleich zu 2000 von acht auf 32 Prozent vervierfacht. Bei den bis 30-Jährigen, den zukünftigen Neukunden, lag die Akzeptanz für den Online-Abschluss jedoch bereits bei 57 Prozent. Auch Kunden mit höherem Einkommen und umfangreicherem Versicherungsbedarf sind gegenüber Online-Angeboten mit 39 Prozent Akzeptanz offener.

Die Abschlussbereitschaft über das Internet sei bisher aber kaum weiter differenziert. Sowohl der direkte Abschluss bei einem Versicherer als auch der Abschluss über einen Vergleichsrechner seien mit 27 beziehungsweise 28 Prozent Akzeptanz in der Bevölkerung gleich beliebt. Dies gelte ebenso für die jungen Kunden bis 30 Jahre. Die Steigerungsraten in der Akzeptanz des Makler- und Onlinevertriebs schlagen sich auf die tatsächliche Nutzung der Beratungs- und Abschlusspunkte nieder: So hat jeder Fünfte (21%) überhaupt schon einmal eine Versicherung über einen Makler abgeschlossen (2000: 10%) und jeder Achte (12%) online (2000: unter 1%).

Nahezu jeder fünfte Neuabschluss online
Bei Neuabschlüssen, die in den letzten zwei Jahren getätigt wurden, zeigt die Studie, dass 19 Prozent aller erfassten Neuabschlüsse über das Internet erfolgten. In den letzten fünf Jahren hat sich damit der Anteil der Online-Abschlüsse fast verdoppelt (2010: 11%). Versicherungsabschlüsse beim Makler führte über die letzten Jahre etwa jeder Zehnte durch.

Jedoch seien die Wachstumsraten in diesen beiden Vertrieben von sehr unterschiedlichen Produkten getrieben. Während der Online-Vertrieb von einfachen oder kleineren Versicherungen wie Kfz-, private Krankenzusatz- oder private Haftpflichtversicherung profitiert, sind Versicherungsmakler bei komplexeren Verträgen wie einer privaten Pflege- oder Berufsunfähigkeitsversicherung erfolgreich. Der Großteil der Online-Abschlüsse werde über die Internetseiten der Versicherungsgesellschaften getätigt. (jb)