Die Deutsche Bank will ein Viertel ihrer Filialen mit anderen Stellen zusammenlegen, auch die Sparkassen schließen Zweigstellen. Nun beginnt das
Filialsterben bei den Genossenschaftsbanken. Bis zum Jahr 2021 werden die Volks- und Raiffeisenbanken rund 2.000 Zweigstellen schließen – damit also etwa jede sechste Filiale. Dies sagte der Chef der DZ Bank Wolfgang Kirsch gegenüber der Tageszeitung "Rheinische Post".
 
"Von den 12.000 Niederlassungen werden in fünf Jahren vielleicht noch 10.000 übrig sein", erklärte Kirsch. Er steht an der Spitze der neuen DZ Bank, die aus der Verschmelzung des Vorgänger-Instituts selben Namens mit der Düsseldorfer WGZ Bank hervorgegangen ist.
 
Versorgung mit Bankdienstleistungen nicht in Gefahr
Die flächendeckende Versorgung der Kunden mit Bankdienstleistungen sieht Kirsch allerdings nicht bedroht. Schließlich stehe keine wahllose Filialschließung an. Die Volks- und Raiffeisenbanken würden sich sehr genau anschauen, welche Zweigstellen entfallen könnten. Manche Niederlassungen veränderten sich zudem, entwickelten sich weg vom bisherigen Back Office und stärker hin zur Kredit- und Anlageberatung, sagte der DZ Bank-Chef.
 
Mit seiner Einschätzung folgt er dem Bundesverband der Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), der bereits vor einigen Monaten angekündigt hatte, dass in den nächsten drei Jahren zwischen zehn und 20 Prozent aller Filialen wegfallen sollen. Ebenso wie die Sparkassen und zum Teil die privaten Geldinstitute begründen auch die Genossenschaftsbanken die geplanten Schließungen damit, dass immer mehr Kunden zum Online-Banking übergehen und nicht mehr in die Zweigstelle kommen. "Es muss uns gelingen, diesen digitalen Wandel zu gestalten", erklärte Kirsch. (am)