Im Kampf um Erfolg versprechende Nachwuchskräfte gehen US-Banken und andere Firmen aus traditionellen Branchen offenbar unkonventionelle Wege. Weil sie nicht länger als altbacken wahrgenommen werden und gegen "hippere" Firmen, vorrangig aus der Technologiebranche, bestehen wollen, lockern sie nun ihre einst so strengen Kleidervorschriften. Statt Anzug und Krawatte können es nun auch Jeans und Kapuzenpulli sein. 

Zu den Vorreitern gehört laut "Süddeutscher Zeitung" die Großbank J.P. Morgan, die vor Tagen in einem internen Memo einen neuen Dresscode für Mitarbeiter vorgegeben hat. Demonstrativ habe Firmenchef Jamie Dimon kürzlich bei einem Besuch in der Europa-Zentrale auf seine einst sankrosankte Krawatte verzichtet, berichtet die Zeitung. 

"Pool an Talenten wird kleiner"
Auch andere Firmen aus traditionellen Branchen wie Daimler, General Electric oder PwC passen sich an: "Wir befinden uns in einem Krieg um einen immer kleiner werdenden Pool an Talenten", sagte Tim Ryan, der künftige Chef der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft gegenüber dem Wall Street Journal. Einige Dinge bleiben aber auf der textilen "No Go"-Liste: Bei J.P. Morgan weiterhin nicht erlaubt sind Shorts, T-Shirts, Spaghetti-Tops, Flip-Flops und zerrissene Jeans. (dw)