Dividenden bieten Anlegern eine Alternative zu den kaum noch vorhandenen Zinsen. Damit Dividendenstrategien erfolgreich sind, sollten Investoren allerdings einige Dinge beachten, rät Laurent van Tuyckom, Fondsmanager bei Degroof Petercam.

"Der Schlüssel für eine nachhaltige Dividendenpolitik eines Unternehmens liegt darin, die Ausschüttungen aus dem erwarteten freien Cashflow der operativen Geschäftstätigkeit zu erzielen", sagt er. Dividendenzahler sollten zwischenzeitlich genug Luft haben, um zu investieren und ihre Substanz zu stärken. Zu hohe Dividenden können ein Warnzeichen sein. "Der Fokus sollte auf der Steigerungsfähigkeit der Ausschüttungen liegen", betont van Tuyckom.

Ausschüttungen weniger volatil als Gewinne
Dividenden schwanken in Abwärtsphasen nur ein Viertel so stark wie die Gewinne, haben die Experten von Degroof Petercam errechnet. Betrachtet man Daten ab dem Jahr 1970, sieht man, dass die Dividenden in Rezessionsphasen mit elf Prozent deutlich weniger gefallen sind als die Unternehmensergebnisse, die um 44 Prozent nachgaben.

Anleger sollten trotzdem nicht querbeet in Dividendenaktien investieren, sondern strategisch vorgehen, sagt van Tuyckom. Er hat Ausschüttungsklassiker wie Energieversorger und Basiskonsumgüterunternehmen derzeit untergewichtet und Aktien aus den Sektoren Nicht-Basiskonsumgüter, Gesundheitswesen und Telekommunikation übergewichtet.

Altersvorsorge neu denken
Dividendenstrategien eignen sich gut für die Altersvorsorge, sagt der Fondsmanager. "Regelmäßige Einnahmen in Form hoher Dividenden substanzstarker Unternehmen können eine Alternative zu Anleiheinvestments sein", sagt er. "Sicher bleiben Dividendenzahlungen immer auch mit der Aktienanlage und deren Risiken verknüpft. Allerdings steigt die Lebenserwartung in den Industriestaaten beständig, wodurch Rentnern ein längerer Anlagehorizont zur Verfügung steht, um zyklischen Schwankungen am Aktienmarkt entgegenzuwirken." (fp)