Die Honorarberatung ist in aller Munde, doch die Zahl der Anbieter ist nach wie vor sehr klein – zumindest wenn es um eine Honorar-Anlageberatung im Sinne des neuen Gesetzes geht. In der entsprechenden Bafin-Datenbank waren Ende November nur 13 Institute zu finden, die diese Dienstleistung anbieten dürfen. Eines davon ist NFS Netfonds Financial Service, das Haftungsdach der Hamburger Netfonds-Gruppe.

Noch ist NFS das einzige Haftungsdach im Honoraranlageberater-Register der Finanzaufsicht. Doch das wird nicht so bleiben, schreibt FONDS professionell in seiner aktuellen Printausgabe 4/2014. GSAM + Spee aus Düsseldorf stellt zum Jahreswechsel auf Honoraranlageberatung um, und auch die Honorarfinanz AG aus Karlsruhe willen bald folgen. Ein spezialisiertes Haftungsdach unter der Marke "Honorarberater VDH" bietet außerdem der Amberger Maklerpool VDH in Zusammenarbeit mit dem Luxemburger Vermögensverwalter Baumann & Partners an (FONDS professionell ONLINE berichtete). Weil es sich dabei um ein ausländisches Institut handelt, kann es nicht ins Honoraranlageberater-Register eingetragen werden. Dennoch dürfen die angeschlossenen Partner Honorar-Anlageberatung nach dem deutschen Gesetz erbringen, betont VDH-Geschäftsführer Dieter Rauch.

Potenzial für bis zu 50 Berater
Die Wachstumspläne der vier aktuellen bzw. künftigen Honorarberatungs-Haftungsdächer sind eher bescheiden. Niemand möchte schnell möglichst viele Partner anbinden, die Dienstleistung soll vielmehr stetig und beständig ausgebaut werden. "Derzeit haben wir an das Haftungsdach 'Honorarberater VDH' vier Partner angebunden", sagt Rauch. Zum Jahreswechsel würden aller Voraussicht nach acht Berater folgen, zum 1. März dann weitere neun. Auf Sicht von einem Jahr sieht er Potenzial für bis zu 50 Berater. "Wichtiger als die Zahl der Partner ist uns allerdings deren Qualität, auch mit Blick auf das betreute Volumen. Uns geht es nicht darum, schnell ein großes Geschäft aufzubauen, sondern wir wollen nachhaltig wachsen."

Bei NFS haben sich bislang sieben der insgesamt rund 270 Partner für die Honoraranlageberatung entschieden. Geschäftsführer Christian Hammer erwartet, dass in den kommenden zwölf Monaten rund zehn bis 15 Partner dazukommen werden. "Wir bekommen zahlreiche Anfragen von angebundenen Partnern, die sich für die Honorar-Anlageberatung interessieren", sagt er. Doch nicht für alle komme das Modell in Frage. "Einige von ihnen bieten heute Mischmodelle an – im Honorarberater-Haftungsdach wird das allerdings nicht möglich sein. Dort gilt die reine Lehre."

Bafin-Erlaubnis steht noch aus
Bei GSAM + Spee werden anfangs rund 25 vertraglich gebundene Vermittler Honoraranlageberatung anbiete, sagt Vorstand André Spee. Auf Sicht von zwei bis drei Jahren sollen 40 bis 50 Partner werden.

Bei der Honorarfinanz dagegen steht noch nicht fest, wann der Eintrag ins Bafin-Register erfolgen kann, denn der Antrag für eine KWG-Lizenz liegt noch bei der Finanzaufsicht. Das Karlsruher Start-up zieht eine Art Franchise-System für Honorarberater hoch (siehe auch den ausführlichen Bericht in FONDS professionell 3/2014, Anmeldung erforderlich). Bislang haben sich acht Berater angeschlossen. Solange die KWG-Lizenz fehlt, arbeiten sie mit Gewerbeerlaubnis und müssen sich in der Beratung daher auf das Fondsgeschäft beschränken. "Im nächsten Jahr sollen zehn bis 15 weitere Partner folgen", sagt Honorarfinanz-Vorstand Davor Horvath. (bm)

Der komplette Bericht erscheint in der aktuellen Printausgabe 4/2014 von FONDS professionell, die den Abonnenten in diesen Tagen zugestellt wird. Angemeldete Mitglieder des FONDS professionell KLUBs können den Artikel auch hier im E-Magazin lesen.