Die Dekabank hat ihren Gewinn im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp 14 Prozent steigern können. Das sogenannte wirtschaftliche Ergebnis, wie es der zentrale Wertpapierdienstleister der deutschen Sparkassen nennt, steht nach sechs Monaten bei 633,6 Millionen Euro, wie die Gesellschaft mitteilt. Das wirtschaftliche Ergebnis für das erste Halbjahr 2022 betrug zwar 970,9 Millionen Euro, erhielt aber hohe marktbedingte Bewertungseffekte. Ohne diese lag es bei 556 Millionen Euro.

Treiber der Entwicklung im laufenden Jahr war das Retailgeschäft, insbesondere mit Zertifikaten. Die Dekabank sammelte 14,5 Milliarden Euro ein, eine Steigerung um 20 Prozent. Davon entfielen alleine auf Zertifikate knapp elf Milliarden Euro (erstes Halbjahr 2022: 5,7 Mrd. Euro), größtenteils einfache Zinsanleihen. Zurückhaltender waren die Privatkunden bei Fonds. Hier erzielte das Wertpapierhaus der Sparkassen einen Nettoabsatz von 3,5 Milliarden Euro – nach 6,4 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2022. Aktienfonds machten mit 2,5 Milliarden Euro (Vorjahreszeitraum: 3,7 Mrd. Euro) rund 70 Prozent des Retail-Fondsabsatzes aus. Im institutionellen Geschäft führte die Kündigung eines Mandats in Höhe von rund 19 Milliarden Euro zu einem Absatzminus von 18 Milliarden Euro (Vorjahr: 2,7 Mrd. Euro).

Anleger bleiben Sparplänen treu
Den hohen Absatz von Aktienfonds erklärt die Deka mit dem anhaltend hohen Volumen, das Kunden weiter regelmäßig in Wertpapiersparplänen einzahlen. Der Zuwachs an neuen Sparverträgen bewegte sich dagegen auf geringerem Niveau als in den Vorjahren. In den ersten sechs Monaten wurden netto rund 87.000 (im ersten Halbjahr 2022: rund 280.000) neue Deka-Wertpapiersparpläne abgeschlossen. Damit verwaltet die Deka zum Halbjahr rund 7,5 Millionen Sparverträge. Auch die Zahl der Kundendepots stieg: Um rund 108.000 auf 5,4 Millionen.

"Wir sehen eine immer weiter zunehmende Wertpapierkultur bei den Privatanlegern. Die Kundinnen passen ihre Geldanlage sehr bewusst den Markt- und Rahmenbedingungen an" kommentiert Georg Stocker, Vorstandsvorsitzender der Dekabank, die Geschäftszahlen. §Die Sparpläne bilden für viele Menschen das Fundament in der Geldanlage und werden weiter bedient. Auf die anhaltend hohe Inflation und die unklaren Marktaussichten reagierten sie gerade in den ersten Monaten mit der taktischen Anlage in kurzlaufende Zertifikate." (jb)