Aviva Investors hat von Mitbewerber Standard Life Aberdeen (SLA) ein Team von acht Aktienexperten abgeworben. Die Acht folgen ihrem ehemaligen Chef David Cummings, der bereits im Januar zu Aviva wechselte, wie die "Financial Times" (FT) berichtet. Damit setze sich der Weggang von wichtigen Mitarbeitern im Zuge der 2017 abgeschlossenen Fusion der beiden schottischen Gesellschaften Aberdeen Asset Management und Standard Life fort. Die Fondssparte der Gruppe firmiert nun als Aberdeen Standard Investments.

Die neuen Mitarbeiter von Aviva Investors sind der FT zufolge Mikhail Zverev, bislang Globaler Aktienchef bei SLA, und Alistair Way, Leiter des globalem Teams für Schwellenländer-Werte. Ihnen folgen die beiden Großbritannien-Aktienexperten Henry Flockhart und Adam McInally, ferner Jaime Ramos Martin und Ross Mathison, ihres Zeichens Manager von globalen Aktienportfolios, sowie die beiden Schwellenländerexperten Jonathan Taub und Will Malcolm. Alle werden bei Aviva ähnliche Rollen wie bei SLA übernehmen.

SLA kämpft mit Mittelabflüssen
Der Fondsarm des britischen Versicherers Aviva ist wiederum dabei, sein Aktienteam auszubauen: Der FT zufolge hat Aviva Investors ein neues Büro in Edinburgh eröffnet, in dem bis zu 60 Mitarbeiter Platz finden. "Die Neuanstellungen werden unsere Kapazitäten beim Aktienmanagement für private und institutionelle Kunden vergrößern", kommentiert Euan Munro, Vorstandschef von Aviva Investors, der einst bei Standard Life die GARS-Fonds startete.

SLA kämpft aber nicht nur mit dem Abgang von Mitarbeitern, sondern der FT zufolge auch mit heftigen Mittelabflüssen. So hat die britische Bank Llodys im Februar die Verwaltung ihres Versicherungsgeschäft von den Schotten abgezogen: Die Lloyds-Sparte Scottish Widows betreut immerhin ein Vermögen in Höhe von 109 Milliarden britischen Pfund (122 Milliarden Euro)  Der trotz der Mittelabflüsse immer noch größte börsennotierte Asset Manager der Insel betont gegenüber der Zeitung, dass Abgänge im Zuge einer großen Fusion normal seien. Das Aktienteam von SLA umfasse aber immer noch mehr als 150 Spezialisten. (jb)