Der aktivistische Investor Nelson Peltz und sein Partner Ed Garden bekommen zusätzliche Sitze im Aufsichtsrat der angelsächsischen Fondsgesellschaft Janus Henderson, wie der Asset Manager mitteilt. Peltz und Garden sind die Gründer und Leiter der Investmentgesellschaft Trian Partners. Diese hält mittlerweile einen Anteil in Höhe von 16,7 Prozent an Janus Henderson und ist nunmehr der größte Einzelaktionär des Hauses.

Das Aufrücken der beiden Aktivisten in das Kontrollgremium befeuert nun Spekulationen um eine bevorstehende Übernahme oder eine Fusion von Janus Henderson. Der Grund. Peltz hat sich in der Vergangenheit wiederholt öffentlichkeitswirksam für eine beschleunigte Konsolidierung in der Asset-Management-Branche stark gemacht. Zudem hält Trian Partners einen Anteil an der US-Fondsgesellschaft Invesco und war früher an State Street beteiligt. "Wir sehen zahlreiche operative und strategische Chancen für die Zukunft von Janus Henderson", lassen sich Peltz und Garden in der Mitteilung zitieren. Die Aktion könnte Methode haben: Das Aktivisten-Duo saß früher auch im Aufsichtsrat von Legg Mason, bis die Gesellschaft von Franklin Templeton übernommen wurde

Anhaltende Abflüsse
Die Fondsindustrie leidet seit Jahren unter erodierenden Gebühren und simultan steigenden Kosten. Diesem Trend wollen viele Häuser widerstehen, indem sie Konkurrenten übernehmen oder sich zusammenschließen. Das höhere dann gemeinsam verwaltete Vermögen soll Skaleneffekte einspielen. Das Pikante: Auch Janus Henderson selbst war einst aus der Fusion der US-Gesellschaft Janus Capital mit dem britisch-australischen Anbieter Henderson Global Investors entstanden. Die erhofften Synergien aber haben sich bislang kaum materialisiert: Seit dem Zusammenschluss ringt das Unternehmen mit Mittelabzügen durch die Anleger.

Janus-Henderson-Chef Richard Weil musste bereits seinen Abgang verkünden. Per Ende März nimmt er seinen Hut. Einen Nachfolger hat das Haus bislang offiziell nicht benannt. Die Erweiterung des Aufsichtsrats um Peltz und Garden begrüßt Gremiumschef Richard Gillingwater der Mitteilung zufolge: "Wir freuen uns darauf, bei der Suche nach einem neuen Vorstandschef und bei der Bewertung von Wachstumsmöglichkeiten und der Expansion in neue Märkte und Produkte von ihrer umfassenden Branchenerfahrung, ihren frischen Perspektiven und wertvollen Erkenntnissen zu profitieren." Das Aktivisten-Duo saß auch im Aufsichtsrat von Legg Mason, bis die Gesellschaft von Franklin Templeton übernommen wurde. (ert)