Die JDC Group kann für das Geschäftsjahr 2018 ein deutliches Umsatzwachstum vermelden. Die Erlöse betrugen demnach 95 Millionen Euro, ein Plus von 12,5 Prozent gegenüber 2017. Im zukunftsträchtigen Plattform-Geschäft (Advisortech Segment) stieg der Umsatz laut einer Pressemitteilung sogar noch stärker – um 15,5 Prozent auf 76,9 Millionen Euro. Das Advisory Segment habe sein schwaches drittes Quartal wieder wettmachen können. Am Jahresende stand ein Umsatz von 26,3 Millionen Euro, der fast auf Vorjahresniveau lag. 

Zur Vorbereitung auf das erwartete starke Wachstum des verwalteten Vertragsvolumens hat der auch in Österreich tätige Finanzdienstleister im vergangenen Jahr erheblich in die IT- und die Abwicklungsplattform investiert. Diese Investitionsentscheidung seien durch die Gewinnung von Outsourcingverträgen aus der Banken- und Versicherungsindustrie bestätigt worden.

Operatives Ergebnis gesunken
Bereinigt um die Amortisation für erworbene Kundenbestände und Einmalaufwendungen betrug das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) 3,3 Millionen Euro – nach 3,9 Millionen Euro im vorherigen Geschäftsjahr. Das ebenso bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) lag bei 1,4 Millionen Euro (2017: 2,0 Mio. Euro).

Die bereinigten Einmalaufwendungen beinhalten nach eigenen Angaben eine Zahlung wegen Gewährleistung aus dem Verkauf einer Unternehmensbeteiligung aus dem Jahr 2013 sowie Aufwendungen und Investitionen in Verbindung mit dem aufgebauten Großkunden- und Bancassurance-Geschäft. 

50-Prozent-Steigerung bei verwalteten Policen 
"In den vergangenen zwölf Monaten haben wir viel investiert, um unser Unternehmen auf das Plattform- und Outsourcing-Geschäft auszurichten: Wir konnten nicht nur das Geschäft der Lufthansa-Tochter Albatros Versicherungsdienste erfolgreich onboarden, sondern auch Kooperationsvereinbarungen beziehungsweise Absichtserklärungen mit weiteren firmenverbundenen Vermittlern wie der BMW Tochter Bavaria Wirtschaftsagentur und mit den ersten Bankpartnern schließen, wie beispielsweise der Comdirect Bank sowie der Sparda Bank Baden-Württemberg", erläutert Sebastian Grabmaier, Vorstandschef der JDC Group. "Bis Mitte 2019 starten somit zwei Banken mit zusammen über drei Millionen Kunden auf der Jung, DMS Plattform. Mit der Rheinlandversicherung konnten wir die erste Ausschließlichkeitsorganisation eines Versicherungsunternehmens als Großkunden gewinnen." 

Obwohl von diesen neuen Großkunden 2018 noch kein Geschäft verarbeitet wurde, zeige sich Grabmaier zufolge bereits 2018 ein deutlicher Wachstumssprung: Die Firma konnte das Antragsvolumen um 30 Prozent steigern und das Volumen der verwalteten Versicherungsverträge habe sogar um mehr als 50 Prozent erhöht. JDC verwaltet nach eigenen Angaben heute fast 650.000 Versicherungsverträge mehr als noch vor einem Jahr. "Unser Versicherungsbestand ist 2018 damit erstmals auf einen Netto-Jahresbeitrag von über eine halbe Milliarde Euro gewachsen", so Grabmaier.

Konsolidierung und anorganisches Wachstum
"Wir haben 2018 in Vorbereitung auf den sich nun abzeichnenden Wachstumssprung erheblich in interne Effizienz- und Automatisierungsprojekte investiert, um das deutliche Mengenwachstum bei mindestens gleichbleibender Qualität und ohne relevantes Wachstum der Kosten bewältigen zu können. Das hat 2018 natürlich zunächst Kosten verursacht, Erträge der neuen Großkunden kommen aber erst ab 2019" ergänzt Ralph Konrad, Finanzvorstand der JDC Group. "Der Erfolg dieser Effizienzprojekte und das Umsatzwachstum werden zu der Profitabilitätssteigerung führen, die wir uns vorstellen. Dies ist später als wir das selbst erwartet haben, aber dafür aufgrund der langfristigen Kooperationsverträge und der großen Volumina sehr nachhaltig!" 

Im Rahmen der Konsolidierung des Maklermarktes hat JDC jüngst den Stuttgarter Investmentpool Komm Investment & Anlagenvermittlung erworben. Mit einem Fondsbestand von 550 Millionen Euro und circa 250 Makleranbindungen werde der Pool das Maklergeschäft profitabel verstärken und bei rund fünf Millionen Jahresumsatz und einen signifikanten Ergebnisbeitrag leisten.

Release der neuen Berater- und Whitelabel Plattform 
Ein weiterer Meilenstein der letzten zwölf Monate war das Release der neuen Beraterplattform iCRMweb sowie das vollständige Whitelabeling der Geld.de-Plattform. Beide Schritte versetzten JDC in die Lage, Unternehmen wie der Comdirect Bank oder der Sparda-Bank Baden-Württemberg vollständig individualisierte Whitelabel Plattformen für ihre Bankkunden anzubieten.

"Wir verspüren gerade sehr großes Interesse aus allen Bankengruppen an unserer Whitelabel-Plattform. In Umfang und Wertschöpfung ist sie insbesondere im Segment Bancassurance derzeit einzigartig und bietet einen deutlichen Vorteil gegenüber Insurtechs" erklärt Stefan Bachmann, Chief Digital Officer der JDC Group und zuständig für die Bankkooperationen. "Mit Comdirect und Sparda werden wir zwei Banken schon Mitte 2019 live nehmen". 

Neuer Großaktionär und Ausblick 
Mit der Great-West Lifeco aus Kanada konnte die JDC einen neuen Großaktionär gewinnen, der die Stabilität der Gruppe nochmals deutlich stärkt. Mit einem verwalteten Volumen von rund einer Billion Euro gehört Great-West zu den Top 20 Versicherern weltweit. Die Beteiligung in Höhe von 28 Prozent erfolgte nach ausführlicher Due Diligence und zu einer Bewertung, die deutlich über dem aktuellen Börsenwert der JDC Group liegt.

Für das Jahr 2019 erwartet der Finanzdienstleister einen Umsatz von mehr als 110 Millionen Euro sowie eine deutliche Verbesserung des operativen Ebitda. (jb)