Der Vermögensverwalter-Branche steht eine Reihe an Übernahmen bevor, sagt Jacqueline Hunt, Vorständin beim Versicherungskonzern Allianz und dort fürs Fondsgeschäft zuständig, laut einem Bericht des Nachrichtendienstes "Bloomberg". Grund dafür sei der gestiegene Preisdruck auf Asset Manager durch den Siegeszug der ETF-Branche mit ihren günstigeren, passiven Anlageprodukten. Die Allianz will sich mit ihren Asset-Management-Ablegern Allianz Global Investors (AGI) und Pimco aktiv an Fusionen beteiligen. 

Besonders Unternehmen aus dem Raum Asien-Pazifik findet Hunt interessant, berichtet "Bloomberg". Es solle aber keine Fusion um jeden Preis sein, denn derzeit seien Allianz GI und Pimco gut aufgestellt. Seit Hunts Amtsantritt im Jahr 2016 konnte der Anleihenspezialist Pimco sein verwaltetes Drittkunden-Vermögen von damals 1,3 auf heute 1,8 Billionen Euro steigern. Zirka 90 Prozent der Fremdkunden-Assets, die Pimco managt, konnten in den vergangenen fünf Jahren die Benchmark schlagen. Dennoch muss der Allianz-Konzern derzeit Stellen streichen – bei Pimco verloren zuletzt 54 Angestellte ihren Job, bei Allianz GI gab es ebenfalls Stellenkürzungen. 

Erste Übernahmen haben bereits stattgefunden
Auch andere Asset-Manager mussten bereits umstrukturieren. Die Übernahmewelle hat etwa für den französischen Vermögensverwalter Amundi schon vor 18 Monaten begonnen. Seither hat das Unternehmen bereits zwei andere Firmen geschluckt: Sabadell Asset Management und Lyxor, die Investmenttochter der Société Génerale. Die Allianz könnte laut "Bloomberg" eine Übernahme der Versicherungs- und Vermögensverwaltungsgesellschaft NN Group erwägen. Eine Stellungnahme gab Hunt dazu allerdings nicht ab. (fp)