Die gute Nachricht vorweg: Der größte Teil der deutschen Lebensversicherer sollte einer veritablen Krise an den Finanzmärkten standhalten. Zu diesem Ergebnis kommen die Versicherungsanalysten von Morgen & Morgen in ihrem aktuellen Belastungstest. Die Einschränkung "größter Teil" beruht darauf, dass 51 Gesellschaften sich dem Test gestellt haben, 21 aber nicht.

Der M&M-Belastungstest beurteilt den Versicherer hinsichtlich Solvabilität und damit seiner Krisenfestigkeit in der Zukunft. Dabei wird – vereinfacht ausgedrückt  – ein Krisenszenario am Kapitalmarkt unterstellt und untersucht, wie gut die einzelnen Versicherer dies in Abhängigkeit von ihrer internen Kapitalanlage und Bestandstruktur meistern. Ein Versicherer, der den M&M Belastungstest bestanden hat, ist nach Angaben der Analysten aus Hannover in der Lage, einen möglichen Zins- und Aktiencrash in naher Zukunft zu überstehen und dennoch weiterhin seinen Verpflichtungen nachzukommen.

Von den 51 bewerteten Gesellschaften haben 33 mit der Note "Ausgezeichnet" bestanden. Dazu zählen etwa die Allianz, Axa, Ergo Leben oder die LV 1871. Acht Versicherer haben mit "Sehr gut" bestanden, zehn Gesellschaften (siehe Tabelle) wurde immerhin noch ein "Bestanden" attestiert. Darunter aber auch die Aachen Münchener, die nur Fondspolicen vertreibt, und die Arag, welche sich von ihren Lebensbeständen getrennt hat. Zu den 21 Unternehmen, die nicht teilnahmen, gehören unter anderem die Alte Leipziger, Generali, Iduna Leben, LVM oder die Süddeutsche.

Die zehn Versicherer mit der Note "Bestanden"

Quelle: Morgen & Morgen

Das Ergebnis des M&M Belastungstests kann unabhängig vom M&M Rating  LV-Unternehmen interpretiert werden, da es auf einen bestimmten Stichtag und rein auf die Solvabilität fokussiert ist. Andere Größen wie Kosten, Nettoverzinsung oder Storno, die im M&M Rating LV-Unternehmen aus Kundensicht ebenfalls von großer Bedeutung sind, werden im M&M Belastungstest nicht betrachtet. (jb)