Das Schweizer Fintech Werthstein gibt sein Deutschlandgeschäft zum Jahresende auf, berichtet das Onlineportal "Finews.ch". Der 2016 von früheren Credit-Suisse-Bankern gegründete Robo-Berater hatte seine digitale Geldanlage seit Jahresbeginn auch in Deutschland angeboten (FONDS professionell ONLINE berichtete). Die GmbH in München soll dem Bericht zufolge nun geschlossen werden. Die Aktiengesellschaft in Zürich dagegen soll "vorläufig noch erhalten" bleiben.

Die Schließung in Deutschland sei nötig gewesen, "da sich die Geschäftszahlen seit unserem Markteintritt Anfang des Jahres leider nicht ausreichend entwickelt haben, um das Geschäft fortzuführen", zitiert "Finews.ch" aus einem Schreiben von Felix Röscheisen, dem Generalbevollmächtigten von Werthstein in Deutschland, an Kunden. Sie sollen ihr investiertes Geld nun zurückerhalten. Angeblich hatte das Start-up nur rund 1,5 Millionen Euro von deutschen Klienten betreut, berichtet das Onlineportal.

Investments in den Haustiermarkt
Werthstein hatte diverse Anlageideen, sogenannte "Zeitgeists" entwickelt, die sich per Knopfdruck investieren ließen, darunter Portfolios mit Aktien aus Branchen wie 3D-Druck, Sport und Entertainment oder Weltraumtechnologie. Auf Kopfschütteln stieß bei manchen Branchenbeobachtern der Zeitgeist "Tierische Freunde" – im dazugehörigen Video erläutern die Experten des Werthstein-Instituts, wie Anleger vom Trend profitieren können, dass immer mehr Geld für Haustiere ausgegeben wird.

Werthstein ist nicht der erste Robo in Deutschland, der sein Geschäft aufgibt: Für Schlagzeilen hatte im Juni 2017 das Berliner Start-up Cashboard gesorgt, das damals Insolvenz anmelden musste (FONDS professionell ONLINE berichtete). (bm)