Der französische Versicherer Axa möchte seine irische Lebenstochter Axa Life Europe in den Run-off geben. Die insgesamt knapp 250.000 Policen, darunter nach Angaben des Branchendienstes "Versicherungsmonitor" 230.000 mit deutschen Besitzern, sollen an den britischen Investor Cinven gehen. Der Verkauf soll spätestens 2019 in trockenen Tüchern sein.

Die irische Gesellschaft hatte mehreren Medienberichten zufolge 2017 ihr Neugeschäft eingestellt. Bis dahin hatte sie sogenannte "Variable Annuitäten" vertrieben, einen vor allem in angelsächsischen Ländern verbreiteten Vertragstyp. In Deutschland wurden sie bis 2012 unter dem Namen Twinstar angeboten.

1,2 Milliarden Euro für die Axa
Der Deal soll der Axa 1,2 Milliarden Euro in die Kasse spülen, die das Unternehmen laut Finanzchef Gerald Harlin nutzen werde, um die Schulden zu senken. Überhaupt vollziehe der Versicherer, der in Deutschland die zum Konzern gehörende Pro bAV Pensionskasse ebenfalls in den Run-off schickte, den Berichten zufolge derzeit einen Schwenk weg vom Leben- und hin zum Schaden- und Unfallgeschäft.

Cinven ist in Europa und auch in Deutschland kein unbeschriebenes Blatt. Die Gesellschaft steht zusammen mit der Hannover Rück hinter der deutschen Run-off-Plattform Viridium. Diese machte vor einigen Woche mit der Übernahme der Generali Leben Schlagzeilen. Cinven selbst hat bereits den Versicherer Guardian Financial Services in Großbritannien und Eurovita in Italien erworben. (jb)