Die Fondsgesellschaft Axa Investment Managers will bis zu 90 Stellen streichen. Betroffen seien Mitarbeiter in Deutschland, Frankreich und Großbritannien. Dies teilte das Unternehmen in einer E-Mail an die Nachrichtenagentur "Bloomberg" mit. Die Asset-Management-Einheit des französischen Versicherungsriesen will damit ihre Struktur verschlanken. Grund seien die "jüngsten Marktentwicklungen" wie die steigenden Zinssätze. Diese hätten zu einem Rückgang des verwalteten Vermögens geführt und sich "negativ auf die Einnahmen ausgewirkt", so Axa IM.

Die Kursrückgänge bei Aktien wie bei Anleihen im vergangenen Jahr haben die verwalteten Vermögen in der Asset-Management-Industrie zurückgehen lassen. Zugleich bleibt der Druck auf die Gebühren und damit die Einnahmen der Anbieter hoch. US-Konzerne wie Blackrock, aber auch europäische Häuser wie M&G oder Union Investment, der zentrale Fondsanbieter der deutschen Volks- und Raiffeisenbanken, haben angesichts des sich verschärfenden Umfelds Entlassungen angekündigt.

"Neubewertung der Organisation"
Um die Effizienz zu steigern, plane Axa IM Einschnitte sowohl im operativen Bereich wie auch bei Axa IM Core. Dazu zählen die Teams für festverzinsliche Wertpapiere, Aktien und Multi-Asset. Der Bereich soll in vier Funktionen umstrukturiert werden, nämlich Investment, Produkt- und Kundenstrategie, Kernkundengruppen sowie Querschnittsaufgaben, heißt es in der Erklärung gegenüber "Bloomberg". Der Versicherungsriese Axa hatte 2020 einen strategischen Umbau angekündigt.

Die Gesellschaft gehe "eine Neubewertung der Organisation an, um sie weiter zu vereinfachen, die Anlageprozesse durch die weitere Einbeziehung von Daten und Technologie in das Portfoliomanagement zu verbessern und die Entscheidungsflexibilität zu erhöhen", so Axa IM. Die Fondseinheit des Versicherers beschäftigte per Ende 2022 gut 2.600 Mitarbeiter. Das Haus verhandele derzeit mit den Gewerkschaften in Frankreich und Deutschland über den Stellenabbau. Die Pläne seien noch "im Projektmodus und unter Vorbehalt", betonte das Unternehmen. (Bloomberg/ert)