Der französische Versicherungsriese Axa und die niederländische ING Bank kooperieren ab sofort im Onlinebereich. Beide Gesellschaften werden zusammen Versicherungen über die digitalen Vertriebskanäle der Bank vertreiben: Axa stellt das Versicherungs-Know-how, ING die Plattform für den digitalen Vertrieb, der auch über die mobile App der Bank erfolgen soll. Die Sach-, Schaden- und Unfallpolicen werden, auch in modularer Form, in Frankreich, Deutschland, Italien, Tschechien, Österreich und Australien angeboten, wie beide Unternehmen in einer Pressemitteilung schreiben. In Österreich und Australien sollen zudem lokale Versicherungs-Partner beim Geschäftsausbau helfen.

Die Partnerschaft ist für beide Parteien ein wichtiger Schritt. Axa spielt, zumindest in Deutschland, auf dem Bancassurance-Markt keine große Rolle. Andere Versicherer haben den Fuß bei den großen Banken in der Tür (lesen Sie dazu auch den Artikel "Eingeschränktes Angebot" in der Ausgabe 2/2018 von FONDS professionell; Angemeldete FONDS professionell KLUB-Miltglieder können den Beitrag auch bequem hier im E-Magazin nachlesen). Für die ING bringt die Kooperation den weiteren Ausbau ihres Angebots an Kunden: Diesen bietet sie etwa in Deutschland, wo sie als Direktbank ING Diba unterwegs ist, mittels Scalable Capital eine digitale Vermögensverwaltung, die sehr gut ankommt. Interessant wird sein, wie sich die Kooperation mit der Axa auf die Zusammenarbeit mit dem Online-Makler Clark auswirken wird. 

Die Bank war in der Vergangenheit sogar Miteigentümer der NN Gruppe, des größten niederländischen Versicherers. Sie musste ihre Beteiligung aber abgeben, da dies eine Bedingung war, dass sie nach 2008 staatliche Hilfe in Anspruch nehmen durfte. Die ING-Führung betont laut eines Berichtes der "Financial Times" (FT) daher, dass sie nicht als Eigentümerin in das Versicherungsgeschäft zurückkehre, sondern nur die Früchte einer solchen Kooperation in Form von Vermittlungsprovisionen ernten wolle, während die Axa auf diese Weise auch Zugriff auf online-affine Kunden bekommt. (jb)