Mit einer Umfrage bei etwa 1.200 deutschen Geldinstituten sollen "die potenziellen Auswirkungen des Zinsanstiegs auf die Ertragslage der Banken erhoben werden", so ein Sprecher der deutschen Bankaufsicht Bafin. "Die Notwendigkeit eines etwaigen Rückstellungsbedarfs aufgrund offener Zinspositionen" stehe dabei im Mittelpunkt.

Die Bundesbank hatte in ihrem Finanzstabilitätsbericht vor einigen Wochen darauf hingewiesen, dass der schnelle Zinsanstieg in den ersten sechs Monaten des Jahres zu Bewertungsverlusten vor allem in den Eigenanlagen kleinerer Banken geführt hat. Bei Sparkassen und Kreditgenossenschaften beliefen sich die Abschreibungen in Summe auf 12,3 Milliarden Euro oder 5,6 Prozent des harten Kernkapitals, wie die Währungshüter errechnet hatten. Bei den großen, systemrelevanten Banken führten die Marktpreisrückgänge zu deutlich geringeren Verlusten in Höhe von 3,7 Prozent des harten Kernkapitals, auch weil Großbanken häufiger Absicherungsgeschäfte abschließen. (mb/Bloomberg)