Die Schwächen der IT-Systeme in deutschen Banken bereieten der Finanzaufsicht Bafin ernsthafte Sorgen. "Cyberangriffe sind nicht nur Stoff für Science-Fiction-Filme. Sie sind sehr ernst zu nehmender Alltag", sagte Bafin-Präsident Felix Hufeld auf einer Veranstaltung des Amtes in Bonn. "Wir halten Cyber-Risiken für eines der größten Risiken, denen die deutsche Finanzwirtschaft ausgesetzt ist."

Noch habe es zwar keinen spektakulären Erfolg der Cyber-Kriminellen gegeben. Doch Hufeld hält das nur für eine Frage der Zeit. Denn jeden Tag würden Hacker die Computersysteme der Banken attackieren. "Wir sind nicht auf einer Insel der Seligen", sagte Hufeld.

Die Banken in ganz Europa hätten großen Nachholbedarf, was IT-Sicherheit angehe, ergänzte Raimund Röseler, Chef des Bereichs Bankenaufsicht der Bafin. Die oft veralteten IT-Systeme seien anfällig für Angriffe von innen und außen. Erst vor einigen Wochen sei es Mitarbeitern einer Bank gelungen, einen riesigen Geldbetrag "ins Nirwana" zu überweisen, ohne dass die IT das blockiert habe. Dass Banken wegen der Schwächen auf Geheiß der Finanzaufsicht mehr Kapital vorhalten müssten, sei alltäglich, berichtete Röseler. (ert)