Die Corona-Pandemie trifft nicht nur das Kreditgeschäft der Banken, sondern auch den Kundenverkehr. Geldhäuser dürfen zwar, ebenso wie Supermärkte und Apotheken, weiterhin geöffnet bleiben. Wie der "Tagesspiegel" berichtet, haben sich aber viele Institute dazu entschlossen, einen Großteil ihrer Filialen vorübergehend zu schließen, um Kunden und Mitarbeiter vor Ansteckungsrisiken mit dem Coronavirus zu schützen und um Mitarbeiter ohne Kinderbetreuung zu entlasten. So macht der Zeitung zufolge etwa die Berliner Sparkasse bis zum 19. April rund zwei Drittel ihrer Zweigstellen dicht. "Die Ausbreitung des Coronavirus lässt sich nur mit solidarischen und entschiedenen Maßnahmen verlangsamen", heißt es demnach von dem Institut.

Die Hypovereinsbank will bundesweit ein Drittel ihrer Zweigstellen zeitweise schließen. Das betrifft 101 von 337 Filialen in Deutschland. Rund ein Drittel der Mitarbeiter soll ins Home Office wechseln und von dort aus per Mail und Telefon Kunden betreuen. Anders als die Berliner Sparkasse will die Hypovereinsbank in den kommenden Wochen nicht immer dieselben Filialen offenhalten, sondern wechselnde Zweigstellen für den Kundenverkehr öffnen. In besonders stark frequentierten Filialen will das Kreditinstitut Plexiglaswände aufstellen.

Deutschlands größte Bank bleibt geöffnet
Die Deutsche Bank will den gewohnten Betrieb zunächst aufrechterhalten. "Unsere Filialen in Gesamtdeutschland bleiben vorerst geöffnet", zitiert die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) aus einer internen Mitteilung an die Mitarbeiter. "Wir sind hier im Vertrieb gut aufgestellt und wollen für unsere Kunden vor Ort präsent sein", heißt es darin. Sollte es nötig sein, sei die Deutsche Bank aber auch darauf vorbereitet, Standorte zu schließen und trotzdem die Bargeldversorgung ihrer Kunden sicherzustellen. Selbstbedienungszonen etwa würden dann geöffnet bleiben.

Die Commerzbank hat hingegen angekündigt, Zweigstellen zu schließen. "Wir haben kein Bargeld-Problem", betont zugleich ein Sprecher von Deutschlands viertgrößter Bank in der FAZ. Es seien bislang keine "signifikanten Auffälligkeiten" beim Ein- oder Auszahlen von Bargeld zu beobachten. Andere Geldhäuser und auch Banken- und Sparkassenverbände äußern sich ähnlich und rufen Bankkunden zur Besonnenheit auf. Die deutsche Bankbranche fürchten offenbar österreichische Verhältnisse: Im Nachbarland hat es bereits einen kleine "Bank Run" gegeben: Verbraucher hoben in den vergangenen Tagen das Doppelte bis Dreifache der sonst üblichen Bargeldmenge an Automaten ab. (fp)