Viele Banken in Deutschland möchten die Zahl ihrer Ausbildungsplätze dieses Jahr erhöhen. Ein paar Häuser belassen die Zahl der Ausbildungsstellen immerhin unverändert. Das ergab eine Umfrage des "Handelsblatts" unter 18 Banken. Lediglich zwei befragte Institute reduzieren ihre Lehrstellen – eines davon ist die Deutsche Bank, die sogar deutlich ihre Kapazitäten bei Azubis und Trainees zurückfahren möchte.

Die größte deutsche Bank will in diesem Jahr gut 400 Auszubildende und dual Studierende einstellen – ein Rückgang von mehr als 40 Prozent gegenüber den 2023 angebotenen 700 Lehrstellen. Eine Rolle dürfte laut "Handelsblatt" spielen, dass die Zahl der Geschäftsstellen deutlich schrumpfen wird.

"Gezielterer Rekrutierungsansatz"
Allerdings konnte die Bank 2023 nur rund 550 Stellen besetzen. Das führt sie aber nicht als Grund für die jetzige Kürzung an. "Die absolute Zahl der Ausbildungsplätze ist kleiner als im Vorjahr, da wir einen gezielteren Rekrutierungsansatz verfolgen", teilte sie der Zeitung mit. Seit dem vergangenen Jahr kümmere sich ein spezialisiertes Team darum, frühzeitig zum Beispiel die Zielgruppe der Schüler anzusprechen. 

Auch die Commerzbank bietet dieses Jahr nur 470 Ausbildungsplätze an, 2023 waren es 500 gewesen. Allerdings hatte sie vergangenes Jahr die Zahl der Lehrstellen und Plätze für dual Studierende stark angehoben. Um nicht zu schrumpfen, muss Deutschlands zweitgrößte Privatkundenbank rund 2.000 Mitarbeiter pro Jahr neu einstellen, etwa die Hälfte davon in Deutschland. Das sagte Personalvorständin Sabine Mlnarsky Ende vergangenen Jahres dem "Handelsblatt".

Zehn Banken stocken auf
Dagegen werden zehn Kreditinstitute mehr Auszubildende und dual Studierende einstellen. Die Hypovereinsbank plant, die Zahl der Trainees anzuheben. Die Geldhäuser reagieren damit auf den demografischen Wandel und den zunehmenden Fachkräftemangel. Bei etlichen Kreditinstituten mit vielen Filialen ist heute schon das Personal knapp.

Unter anderem stockt die Hamburger Sparkasse (Haspa), die größte deutsche Sparkasse, die Zahl der Ausbildungsplätze auf 150 auf – zwei Drittel mehr als 2023, so das "Handelsblatt". Die Kreissparkasse Köln plane mit 150 Lehrlingen und dual Studierenden – etwa die Hälfte mehr als im vergangenen Jahr. Die Sparkasse Hannover möchte 40 Azubis einstellen, ebenfalls eine Steigerung um die Hälfte. Andere Sparkassen wie etwa die Sparkasse Dresden erhöhen leicht.

Keine Info von der Landesbank Baden-Württemberg 
Vier befragte Banken – Berliner Volksbank, Frankfurter Volksbank, Frankfurter Sparkasse und Bayerische Landesbank – belassen die Zahl der neuen Ausbildungsstellen unverändert, oder es wurden bereits so viele Verträge abgeschlossen wie im Vorjahr. Die Landesbank Baden-Württemberg machte gegenüber der Zeitung keine Angaben zu den Plänen für 2024. (jb)