Die Verhandlungen über eine Verschärfung der Eigenkapitalvorschriften für Banken weltweit stehen offenbar kurz vor dem Aus. "Wir sind nicht über den Berg. Aus deutscher Sicht ist das bisher nicht akzeptabel", sagte Felix Hufeld, Präsident der Finanzaufsicht Bafin, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) zufolge über die laufenden Gespräche im Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht. Dort soll bis Ende November eine entsprechende globale Regelung gefunden werden. Diese soll am 10. Januar von den Notenbanken als Reform des Kapitalregelwerks "Basel III" offiziell verabschiedet werden.

Grund für Hufelds scharfe Äußerungen ist wohl, dass die bisherigen Vorschläge die Kapitalanforderungen an die deutschen Institute deutlich verschärfen würden. Die Bafin hat den deutschen Banken aber versprochen, das zu verhindern. Knackpunkt der Verhandlungen ist die Anwendung von internen Modellen, mit denen die Banken selbst ihre Risiken und damit ihren Kapitalbedarf berechnen können, so die FAZ. Vor allem die USA drängten jedoch darauf, diese Praxis einzudämmen. Sie fürchten, dass die Banken die Modelle nutzen, um ihre Risiken kleinzurechnen und fordern daher, dass sie nicht zu stark vom Standardansatz abweichen, der für alle Banken gilt.

Weil Geldinstitute wie die Deutsche Bank unter einer Verschärfung am meisten leiden würden, scheint Hufeld sogar bereit, auf eine weltweit einheitliche Regelung zu verzichten, wie er andeutete. "Wir versuchen einen globalen Standard zu entwickeln. Aber wenn Teilbereiche der Branche damit eliminiert würden, ist das nicht zustimmungsfähig", zitiert ihn die FAZ. (jb)