Fusionsfieber im Süden Deutschlands. Nach dem Zusammenschluss der Sparkassen Allgäu und Kaufbeuren vor wenigen Monaten bahnt sich nun die Hochzeit zweier Genossenschaftsbanken an: Die Allgäuer Volksbank Kempten-Sonthofen und die mehr als drei Mal so große Raiffeisenbank Kempten-Oberallgäu wollen bis Mitte 2024 zusammengehen. Das teilt die Allgäuer Volksbank mit.

Der Pressemitteilung zufolge gaben die Aufsichtsräte beider Häuser jüngst grünes Licht für Verhandlungen. Stimmen die Vertreter beider Kreditinstitute Anfang 2024 zu, so entsteht eine Bank mit einer Bilanzsumme von knapp drei Milliarden Euro, einem Kundenvolumen von 6,29 Milliarden Euro, 26 Geschäftsstellen und über 400 Mitarbeitern. Sitz der geplanten VR Bank Kempten-Oberallgäu soll Kempten sein. Das neue Unternehmen gehöre damit zu den drei größten Genossenschaftsbanken in Schwaben. 

Bislang Konkurrenten
"Es wächst zusammen, was zusammengehört", lassen sich Vorstandssprecher Heinrich Beerenwinkel, Raiffeisenbank Kempten-Oberallgäu, und die Vorstände Klaus Peter Wildburger und Donat Asbach von der Volksbank Kempten-Sonthofen gemeinsam zitieren. Beide Banken agieren bislang als Konkurrenten im selben Geschäftsgebiet Kempten und Landkreis Oberallgäu.

Eine Verschlankung des Personals durch die Fusion sei nicht geplant, betonen die Vorstände in der Mitteilung. Wie das künftige Filialnetz aussehen wird, sei noch offen. "Darüber werden wir in den nächsten Monaten intensiv nachdenken", so Beerenwinkel, der designierte Vorstandssprecher der neuen Bank. Die Fusion bringe beiden Häusern Synergien und damit Einsparungen. Und sie erleichtere es, Vorgaben der Bankenaufsicht zu erfüllen. Für Kunden bedeute der Zusammenschluss beispielsweise Vorteile bei der Beratung und der Kreditgewährung. (jb)