Der Maklerpool BCA hat mit Wirkung zum 18. September die Ressortzuständigkeiten im Vorstand neu geordnet – und sich etwas klarer zum geplanten Wachstumskurs geäußert, den das Unternehmen beschreiten möchte. Das teilte der Konzern aus Oberursel am Donnerstag mit.

Die Neuordnung wird nötig, weil die BCA seit dem 23. August einen neuen Vorstand hat: Oliver Lang verließ das Unternehmen, Rolf Schünemann kam an Bord (FONDS professionell ONLINE berichtete). Schünemann ist Vorstandsvorsitzender und verantwortet die Bereiche Versicherung, Marketing und Vertrieb. Die Ressortleitung Investment, Finanzen, Recht sowie Personal übernimmt Frank Ulbricht. Die Fachgebiete IT und Prozessmanagement werden von Christina Schwartmann gelenkt.

Erleichterung bei den fondsaffinen BCA-Maklern
Nach Bekanntgabe der Personalie war zunächst gemutmaßt worden, dass Schünemann Langs Agenden eins zu eins übernimmt – und damit auch für den Fondsbereich verantwortlich zeichnet, obwohl er als ehemaliger Versicherungsvorstand bislang eher wenige Berührungspunkte mit dem Investmentgeschäft hatte.

Die geballte Versicherungsexpertise in Vorstand, Aufsichtsrat und Aktionärskreis hatte sogar Spekulationen wieder aufleben lassen, die BCA könne zum Versicherungspool umgebaut werden (lesen Sie hierzu auch den Kommentar von FONDS professionell-Herausgeber Hans Heuser). Dass nun Frank Ulbricht das Investmentressort übernimmt, dürfte bei den fondsaffinen BCA-Maklern für eine gewisse Erleichterung sorgen.

Vertrieb soll deutlich gestärkt werden
In der Pressemeldung äußert sich der neue Vorstandschef auch etwas klarer zur Wachstumsstrategie der BCA. "Versehen mit der notwendigen Finanzkraft sehen wir uns in Zeiten der Konsolidierung spartenunabhängig in einer vorteilhaften Lage", so Schünemann. "Sie erlaubt es uns, alle aussichtsreichen Optionen offenzuhalten, die entweder zur nachhaltigen Stärkung bereits vorhandener Vertriebspotenziale beitragen oder neue mehrwertgenerierende Kooperationen in Aussicht stellen."

Eine dieser Optionen könnten Zukäufe sein. Die zunehmende Regulierung und schrumpfende Margen erschweren den Maklerpools das Geschäft. Daher rechnen Branchenkenner schon seit längerem damit, dass es zu einer Konsolidierung kommt. Ein BCA-Sprecher sagte gegenüber FONDS professionell ONLINE, dass in jedem Fall der Vertrieb spürbar gestärkt werden soll. Das gelte sowohl für die Akquise neuer BCA-Partner als auch mit Blick auf die Vertriebsunterstützung für bereits angebundene Vermittler.

In den vergangenen Jahren lagen die Provisionserlöse des BCA-Konzerns recht konstant bei knapp 50 Millionen Euro (siehe Grafik unten) – auf lange Sicht erhoffen sich Aktionäre, Aufsichtsrat und Vorstand eine deutlich höhere Zahl. (bm)