Die niederländische ABN Amro steht offenbar vor dem Zukauf des deutschen Wealth-Management-Geschäfts der HSBC. Dies berichtet die "Börsen-Zeitung", ohne jedoch Quellen zu nennen. Demnach wollen die Niederländer den einst als Trinkaus & Burkhardt firmierenden Institutsteil von HSBC übernehmen. Die Transaktion könnte schon in den nächsten zwei bis drei Wochen bekannt gegeben werden.

Man könne solche Marktspekulationen nicht kommentieren, teilte ein Sprecher von HSBC Deutschland auf Anfrage von FONDS professionell ONLINE mit. Auch ABN Amro teilte auf Anfrage mit, man wolle sich zu Spekulationen nicht äußern. Ein Sprecher verwies jedoch auf die Übernahme von Hauck Aufhäuser Lampe. "Wir konzentrieren uns voll und ganz auf diese Aufgabe und auf die Betreuung unseres derzeitigen Kundenstamms", erläuterte der Sprecher. 

Das Geldhaus aus Amsterdam hatte erst Ende Mai angekündigt, die Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe übernehmen zu wollen. Mit dem Eigner, dem chinesischen Konglomerat Fosun, sei eine Vereinbarung geschlossen worden, teilte das Institut damals mit.

Neuer Riese würde entstehen
Der Wirtschaftszeitung "Handelsblatt" zufolge dementiert das Amsterdamer Geldhaus indes die Kaufpläne. "ABN Amro hat keine Absicht, das Wealth-Management-Portfolio von HSBC zu akquirieren", teilte eine Sprecherin der Bethmann Bank demzufolge mit. Die Bank konzentriere sich "voll und ganz" auf die angekündigte Übernahme von Hauck Aufhäuser Lampe.

Sollte es doch zu einer weiteren Übernahme durch ABN Amro kommen, würde ein neuer Riese im deutschen Private Banking entstehen. Die Niederländer sind in Deutschland mit der Bethmann Bank im Geschäft mit vermögenden Privatkunden aktiv. Zusammen mit Hauck Aufhäuser Lampe und der einstigen Trinkaus & Burkhardt käme ein betreutes Vermögen von 96 Milliarden Euro zusammen, berichtet die "Börsen-Zeitung". Bereits im April hatte die Nachrichtenagentur "Bloomberg" gemeldet, dass HSBC in Deutschland Geschäftsteile, darunter das Wealth Management, verkaufen wolle. (ert)


In dem Artikel wurde am 24.6. die Stellungnahme von ABN Amro ergänzt.